Schicksalswahl für den Kärntner Fußball

Sinkende Spielerzahlen und Erfolge - der Kärntner Fußball steht am Scheideweg. Am 11. März wählen die Fußball-Vereine ihren Verbandspräsidenten, eine Schicksalswahl. Darüber wurde am 29. Februar in der Radio Kärnten Streitkultur diskutiert.

Es geht gewissermaßen um die Zukunft des Kärntner Fußballs, wenn die Fußballvereine in Kärnten und Osttirol am 11. März den neuen Vorstand des Kärntner Fußballverbands wählen. Dieser leitet vier Jahre die Geschicke der Vereine von Lavamünd bis Lienz. Nach Unstimmigkeiten bei der letzten Wahl ist die Anspannung groß.

Drei Kandidaten stellen sich der Wahl: Der amtierende Präsident des Kärntner Fußballverbands, Werner Lippitz, Klaus Mitterdorfer vom SK Traibach und Ex-Fußballprofi Helmut Kirisits aus Wolfsberg. Die Vorstellungen über die künftige Ausrichtung des Verbands sind sehr unterschiedlich. Einig sind sich alle Kandidaten, dass die Arbeit in einer wirtschaftlich schweren Zeit keine leichte sein wird.

Lippitz: Gratis-Trainer für Kinder

Lippitz will seinen bisherigen Kurs im Großen und Ganzen fortsetzen, Veränderungen brauche es aber im Jugendbereich. Ein Kindertrainer müsse für die Vereine gratis sein, auch Neuanmeldungen sollen künftig nichts kosten, sagte er.

Mitterdorfer: Weniger Bürokratie

Die Ausbildung und Motivation des Nachwuches steht im Mittelpunkt des Wahlprogramms von Klaus Mitterdorfer vom SK Traibach, der selbst jahrelang Nachwuchstrainer war. Doch auch im Verband selbst sieht er viel Reformbdedarf: „Wir beschäftigen uns zu viel mit Funktionen und Ämtern. Viel zu wenig geht es um die Vereine und den Nachwuchs.“ Deswegen sei es nötig, Strukturen im Verband zu straffen.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Streitkultur, 29. Februar 2016

Breitensport statt Spitzensport, das ist das Motto von Mitterdorfer. Die Nachwuchsakademie solle deswegen besser beim Fußballverband angesiedelt werden, als beim Bundesligisten WAC. Die anderen beiden Kandidaten finden hingegen, dass die Akademie beim WAC gut aufgehoben ist.

Kirisits: Mehr Kommunikation

Die Kommunikation des Fußballverbandes mit den Vereinen, das will Ex-Fußballprofi Helmut Kirisits aus Wolfsberg verbessern. Und die wichtigste Aufgabe des Verbandes sei die Förderung des Nachwuchses.

Für Streit sorgten auch die Finanzen, ebenso wie die Arbeit des Strafausschusses, bei dem sich alle drei Kandidaten Reformen wünschen.

Registrierkassen „völliger Nonsens“

Viel Ärger gibt es bei den Fußballvereinen um die Registrierkassenpflicht. Hier wollen alle Präsidentschafts-Kandidaten Verbesserungen erzielen und möglichen finanziellen Schaden von den Vereinen abwenden. Schützenhilfe bekommen sie dabei von Landessportdirektor Arno Arthofer: „Vereine als Verdiener zu sehen ist vollkommener Nonsens.“ Dass in Kantinen eingenommene Geld werde ja wieder in den Verein und den Nachwuchs investiert. Das senke auch die Mitgliedsbeiträge, auch dadurch sei Fußball ein leistbarer Sport.

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