Pollensaison beginnt schon im Jänner

Pollenflug im Jänner ist ungewöhnlich, doch die ersten Allergiker spüren schon die Auswirkungen. Es ist höchste Zeit, mit den Gegenmedikamenten zu beginnen, denn die Wirkung ist verzögert. Sie setzt erst nach etwa 14 Tagen ein.

Helmut Zwander, Leiter des Pollenwarndienstes Kärnten sagte in Radio Kärnten am Freitag, normalerweise befinde sich die Natur Anfang Jänner noch in tiefer Winterruhe. Die milden Dezember- und Jännertage seien aber wie ein kleines Naturerwecken. Im Süden, an den Grenzen zu Friaul und Slowenien, sei die Pollensaison schon eröffnet, so Zwander. Für Allergiker heiße das, dass schon Ende Jänner, Anfang Februar die erste Belastungswelle komme. Man sollte mit den Medikamenten daher schon etwas früher beginnen, so Zwander.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Stadt-Land, 10. Jänner 2013

2012 kam im Februar noch Kälte

Letztes Jahr sah die Situation ähnlich aus, dann kam aber die große Februarkälte und der Pollenflug verzögerte sich dadurch bis Ende März, so Zwander. Der Pollenwarndienst misst die Pollen durch Pollenfallen. Diese saugen Luft an, an einem Messstreifen sehe man die Zahl der Pollen, so Zwander. Man könne dadurch die Pollenkörner pro Kubikmeter Luft berechnen.

Nicht jeder Pollen löse Probleme aus, so seien Fichte oder Kiefer völlig harmlos. Hingegen Typen wie Hasel, Birke, Erle oder Gräser machen Probleme. Die Pollenkörner an sich seien völlig harmlos, so Zwander. Nur gewissen Moleküle in der Wand des Pollenkornes interagieren mit dem Immunsystem. Keiner wisse genau, warum.

Zahl der Allergiker nimmt zu

Laut Zwander nehme die Zahl der Allergiker in Europa zu. Eine der vielen möglichen Theorien dafür sei der Sauberkeitswahl - das Immunsystem habe zu wenig zu tun, wenn zu wenig Keime in der Umgebung seien und sucht sich eine andere Aufgabe - Allergien können entstehen. Eine der spannendsten Fragen für ihn sei, wie sich die Klimaveränderung auf den Pollenflug auswirken und was Allergiker in Zukunft zu erwarten haben.

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