Streitkultur: Heftige Diskussion um Lehrerarbeitszeit

Abseits des Scheuch-Sagers zur „Tetschn“ im Schulunterricht wurde in der Radio Kärnten Streitkultur am Montagabend vor allem über die Arbeitszeiten der Lehrer an den Schulen diskutiert. Nur 22 Wochenstunden verbringen Lehrer im Schnitt bei uns an den Schulen.

Einen Arbeitstag für Lehrer mit einer verpflichtenden Anwesenheit an der Schule von 8.00 bis 16.00 Uhr hielt Hermann Pansi, der Personalvertreter der Pflichtschullehrer, aus jetziger Sicht für undenkbar. Die Diskussion müsse woanders beginnen, es fehle nämlich schlichtweg der Platz, an dem der Lehrer auch seine Arbeiten konzentriert erledigen könne.

Ähnlich argumentierte auch Bernd Schilcher, der ehemalige Präsident des Landesschulrates in der Steiermark, der auch die Unterrichtsminiterin in Bildungsfragen beraten hat. Schilder über die Situation: „Alle modernen Schulen haben nicht mehr einen zentralen Lehrerraum sondern dezentrale Räumlichkeiten. Es gibt Jahrgangsklassen und jeder Jahrgang hat einen Raum für das Jahrgangsteam. Dieses Jahrgangsteam besteht aus vier bis sieben Lehrern und hat einen Raum für sich zur Verfügung.“

Ganztagesanwesenheit geplant

Schilcher betonte aber, dass es bei der neuen Generation an Lehrern eine verpflichtende Ganztagesanwesenheit an Schulen geplant sei. Denn mit einer regulären Arbeitszeit von 8.00 bis 16.00 Uhr wäre jede Neiddiskussion über den Lehrer-Beruf vorbei.

Laut Manfred Jantscher, von der Gewerkschaft der AHS-Lehrer müsse es Alternativ-Angebote geben, dass heißt nicht jede Schule brauche dieses Ganztagesprogramm. Folglich müsse den Eltern auch die Möglichkeit gegeben werden, zu wählen.

Kärnten als Vorreiter

Kärnten könne gerne als Vorreiter- oder Test- Bundesland herangezogen werden, sagte Bildungereferent Uwe Scheuch: „Wir haben immer weniger Schüler, wir können die Räume adaptiertern. Ich würde mich freuen, wenn die Lehrervertreter und die Gewerkschaft ja sagen würden. Wenn es das Okay gibt, bin ich für eine Arbeitszueit on 8.00 bis 16.00 Uhr.“

Rudolf Altersberger, Vizepräsident des Landesschulrates, stieg auf die Bremse. Eine verpflichtende Anwesenheit von 8.00 bis 16.00 Uhr mache noch lange keine Ganztagsschule aus.

Zu einer funktionierenden Ganztagsschule für Pflichtschüler würden Schulkantinen mit Speisesaal oder auch mehr Pädagogen für die Nachmittagsbetreuung zählen, sagte Sylvia Wostal, eine Unternehmerin und Mutter. Sie forderte auch, Eltern in die Nachmittagsbetreuung an Schulen einzubeziehen.

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