Landesspitäler: Zuschuss des Landes steigt

Das Land Kärnten muss 2018 rund 254 Millionen Euro für den laufenden Betrieb in den fünf Landeskrankenhäusern zuschießen. Das entspricht einer Steigerung von 3,5 Prozent im Vergleich zu heuer.

Der Hauptgrund für die Steigerung des Landeszuschusses findet sich in der Erhöhung der Gehälter für das Pflegepersonal. Die diplomierten Kräfte bekommen 200 Euro und die nicht diplomierten rund 100 Euro mehr pro Monat. Insgesamt ergeben sich daraus Mehrkosten von 14 Millionen Euro im Jahr. Zehn Millionen Euro davon sollen über die KABEG selbst aufgebracht werden.

Weniger Überstunden und Krankenstände

Um dieses Geld aufbringen zu können, setzt die KABEG auf weniger Überstunden beim Personal sowie weniger Krankenstände. Möglich werde dies durch die rund 100 Pflegekräfte, die man nun mehr beschäftige. Ein Teil des Geldes soll auch über Mehrerlöse abgegolten werden, da die Landesspitäler durch die Personalerhöhung auch mehr Leistung erbringen.

Zuschüsse steigen 2018 stärker als BIP

Das Land Kärnten hatte sich im Zielplan Gesundheit selbst auferlegt, dass die Zuschüsse für die Landesspitäler nicht stärker, als das Bruttoinlandsprodukt steigen sollten. Für das Jahr 2018, in dem der Zuschuss um 3,5 Prozent und damit deutlich stärker als das BIP ansteigen wird, hat man dieses Ziel also verfehlt. Von den 14 Millionen Euro Mehraufwand 2018 entfallen rund 4 Millionen auf das Land Kärnten.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) verweist dennoch auf Einsparungen und Verbesserungen für die Pflegekräfte: „Es zeigt sich, dass sich einiges äußert positiv entwickelt und dass wir auch im nächsten regionalen Strukturplan Gesundheit Schritte für Synergien und Zusammenfassungen beispielsweise bei Primariaten an einem Ort dazunehmen können“ so Kaiser. Wichtig sei es, ein breites Paket an Maßnahmen zu schnüren, das auch das Kostenbewusstsein steigere, so Kaiser.

Zuschüsse in Regierung beschlossen

Die deutlich gestiegenen Zuschüsse für die Landesspitäler sind am Freitag von der Rot-Schwarz-Grünen-Koalition und dem Team Kärnten beschlossen worden. Für Landesrat Christian Benger (ÖVP) müsse es jedoch weiterhin das Ziel sein, sich an die selbstauferlegten Sparauflagen und Ziele im Gesundheitsbereich zu halten. „Eines zeigt sich, nämlich wie wichtig dieser Kostendämpfungspfad ist. Die nächste Regierung wird sich damit auseinander zu setzen haben, wie hier mit Kosten und Aufgabenreduktion umzugehen ist“, so Benger.

Für Landesrat Holub von den Grünen steht dagegen fest, dass mehr Leistungen außerhalb der Krankenhäuser angeboten werden sollten: „Es wird auf die Dauer gesehen etwas passieren müssen, die Ambulanzen in den Spitälern werden das nicht leisten können“, sagte Holub. Auch Landesrat Gerhard Köfer spricht sich für einen reformorientierten Kurs aus: „Die finanzielle Mehrbelastung, die jetzt auch dem Budget der KABEG zugeordnet wird, sollte nicht dazu verführen, dass man sagt, wir müssen in diesem Bereich nicht sparen. Ganz im Gegenteil, es darf nicht zu einer weiteren Verschuldung des Landes dadurch kommen“, so Köfer.

FPÖ: „SPÖ-Gesundheitsreform gescheitert“

Die FPÖ hatte gegen die Erhöhung der Zuschüsse gestimmt. In einer Aussendung erklärten die Freiheitlichen die Gesundheitsreform für gescheitert. „Für diese absehbar steigenden Kosten muss eine eigene vom Bund gesteuerte Finanzierungslösung gefunden werden. Man kann den Spitälern diese explodierenden, aber für die Patienten notwendigen Zusatzkosten nicht aufbürden und ihnen gleichzeitig eine Ausgabengrenze vorgeben“, kritisierte Landesrat Gernot Darmann.

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