TddL: Favoriten-Trio für Preisvergabe
Am Sonntag werden von den sieben Juroren die vier Preise vergeben: Der mit 25.000 Euro dotierte Bachmann-Preis, der erstmals vergebene Deutschlandfunk-Preis (12.500 Euro), der Kelag-Preis (10.000 Euro) sowie der 3sat-Preis (7.500 Euro). Dazu der BKS-Bank Publikumspreis im Wert von 7.000 Euro.
Das Publikum bestimmt bis Sonntagabend via Internet, wer den BKS-Bank-Publikumspreis mit nach Hause nimmt. Am Samstag ab 15.00 Uhr wurde das Publikumsvoting freigeschaltet. Bis 23.00 Uhr kann jeder für seinen Autor stimmen, Voraussetzung für die Gültigkeit der Stimme ist eine schriftliche Begründung. Der Gewinner erhält ein Stadtschreiberstipendium der Stadt Klagenfurt.
Auf der Übersichtsseite auf den Lieblingsautor klicken, auf der nächsten Seite ganz nach unten scrollen und auf den Abstimmungsknopf klicken. Dann kann man seine Begründung eingeben.
Drei deutliche Favoriten
Sähe der Zieleinlauf am Sonntag Ferdinand Schmalz vor John Wray und Eckhart Nickel, wäre es keine Überraschung - mehr dazu in Schmalz’sches „Rehragout“ mundete Jury und TddL: Wray Favorit am ersten Lesetag.
Als erster Autor trat am Samstag Eckhart Nickel auf die Bühne, für ihn gab es auch das meiste Jury-Lob am dritten und letzten Lesetag. Er las auf Einladung von Michael Wiederstein seinen Text „Hysteria“ - mehr dazu in Text Eckhart Nickel. Darin wird geschildert, wie der Protagonist Bergheim einen eigenartigen Farbwechsel bei den am Markt verkauften Himbeeren feststellt.
Als er bei der „Kooperative Sommerfrische“ der Sache auf den Grund gehen will, wird er freundlich empfangen, nur um danach auch am eigenen Körper unheimliche Veränderungen festzustellen. Folgt man dem Titel, scheinen die unerklärlichen Vorgänge weniger mit fantastischen Elementen zu tun haben als mit Wahrnehmungsstörungen auf subjektiver Ebene. Die Jury zeigte sich größtenteils wohlwollend, jedoch nicht einstimmig - mehr dazu in Jurydiskussion Eckhart Nickel.
ORF/Johannes Puch
Molinari-Text spaltete Jury
Nach Nickel las Gianna Molinari. Sie wurde von Hildegard E. Keller für den Bewerb vorgeschlagen und brachte ihren Text „Loses Mappe“ mit - mehr dazu in Text Gianna Molinari. Darin hat der Wachmann Lose einen Menschen vom Himmel fallen gesehen, ohne ihn als Menschen wahrgenommen zu haben. In Wahrheit handelt es sich um einen Flüchtling, der sich im Fahrwerk eines Flugzeuges versteckt hatte. Die Juroren waren gespalten bei der Beurteilung - mehr dazu in Jurydiskussion Gianna Molinari.
ORF/Johannes Puch
„Europas längster Sommer“ begeisterte wenig
Maxi Obexer wurde von Meike Feßmann nach Klagenfurt geholt, um ihren Text „Europas längster Sommer“ zu präsentieren - mehr dazu in Text Maxi Obexer.
Darin betrachtet die Ich-Erzählerin ihr eigenes Einbürgerungsverfahren in Deutschland und ihre Beziehung zu den Problemen, die dadurch entstanden, aber auch zu sich selbst. Ihr Text fand nur wenige Anhänger - mehr dazu in Jurydiskussion Maxi Obexer.
ORF/Johannes Puch
Flüchtlinge, Fehlzündungen, 24 Pferde und ein Wolf
Urs Mannhart war der letzte Autor, der bei den 41. Tagen der deutschsprachigen Literatur an den Start ging. Er folgte der Einladung von Michael Wiederstein. „Ein Bier im Banja“ lautet der Titel seines Textes - mehr dazu in Text Urs Mannhart. Ein Text über animalisches Verhalten und patriarchalische Verhältnisse, den Klagenfurter Lesereigen beschloss - mehr dazu in Jurydiskussion Urs Mannhart.
ORF/Johannes Puch
Der Eröffnungsabend am Mittwoch war von sphärischen Klängen und einer gesellschaftskritischen „Klagenfurter Rede zur Literatur“ über die Rolle der Literatur geprägt - mehr dazu TddL: Jonke-Klänge und Gesellschaftskritik.