Hypo-Prozess: Bargeldtransaktionen vereinbart

Am Donnerstag wird der Hypo-Prozess u.a. gegen den kroatischen Ex-General Vladimir Zagorec um vier Kredite für Grundstücksgeschäfte fortgesetzt. Bei der Verhandlung am Mittwoch sagte ein Angeklagter, Bargeldtransaktionen waren ausdrücklich vereinbart.

Angeklagt sind Ex-Hypo-Vorstand Günter Striedinger, Vladimir Zagorec sowie zwei weitere Angeklagte. Am Mittwoch war die Gutachtenserörterung fortgesetzt worden. Es geht um vier Kredite für kroatische Grundstücksgeschäfte in den Jahren 2004 bis 2006 mit einem Gesamtschaden von 19,8 Mio. Euro.

Mehrere Stiftungen involviert

Auch beim zweiten Kreditfall zeigte sich ein ähnliches Muster wie beim ersten. Ein Kredit von sieben Mio. Euro wurde von einer liechtensteinischen Zagorec-Stiftung (Espada) beantragt und an eine andere Zagorec-Stiftung (Diagono) zum Erwerb der Sambucca-Anteile, einer weiteren Stiftung des Kroaten, überwiesen. Damit sei der Kreditzweck erfüllt gewesen, nämlich der Erwerb der genannten Anteile, erklärte der Sachverständige, Rudolf Kellermayr. In der Folge wurden dann wieder einzelne Summen auf und über andere Konten verteilt.

Einige Beträge an die „Tarbo“, wieder eine Zagorec-Stiftung, waren auch als „Barabhebungen“ beziehungsweise „Bareinzahlungen“ verbucht. Das sei ein banktechnischer Vorgang, hatten Zeugen und Angeklagte ausgesagt. In Wirklichkeit sei kein Bargeld geflossen. Der Gutachter sagte dazu, eine solche Form der Überweisung werde gewählt, wenn etwas nicht nachvollziehbar sein oder nach außen hin verschleiert werden soll. Das sei keine bankübliche Vorgangsweise, aber durchaus üblich.

„Bargeldtransaktionen explizit vereinbart“

Dazu erklärte der angeklagte liechtensteinische Anwalt, Geschäftsführer der Zagorec-Stiftungen, dass im Kundenprofil der Tarbo mit der Bank Bartransaktionen explizit vereinbart gewesen seien, von Verschleierung könne hier keine Rede sei. Im Gegenteil, bei solchen Bartransfers sei nach liechtensteinischem Recht die Dokumentationspflicht sogar umfangreicher als bei normalen Überweisungen. Darüber hinaus seien alle Projekte mit mehreren Wertgutachten unterlegt gewesen, sagte der Liechtensteiner.

Immer wieder Bargeldtransaktionen

Beim dritten der angeklagten Kreditfälle gewährte die Hypo der Zagorec-Stiftung Emperador einen Kredit in Höhe von zwölf Mio. Euro. Das Geld sei dann auf dem Konto der Zagorec-Stiftung Luminor, der Verkäuferin der Heritage Invest, deren Tochterunternehmen ein kroatisches Grundstück besaß, gutgeschrieben worden. Dadurch sei wiederum der vereinbarte Kreditzweck, der Erwerb der Heritage, erfüllt gewesen, erklärte der Sachverständige.

Und wieder habe es in Summe Bartransaktionen, diesmal von rund neun Mio. Euro, gegeben, die danach bei drei Gesellschaften eingezahlt worden seien. Der größte Teil davon, nämlich 5,3 Mio. Euro, landete wieder bei der Tarbo. Diese Vorgänge haben sich analog dem zuvor geschilderten Fall abgespielt, so Kellermayr.

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