Raubprozess: Urteil nach zehn Minuten
Es wurde im wahrsten Sinne des Wortes „kurzer Prozess“ gemacht: Nach genau zehn Minuten Verhandlung zog sich der Schöffensenat zur Urteilsfindung zurück. Der Angeklagte hatte gleich zu Prozessbeginn gestanden, gemeinsam mit einem noch unbekannten Mittäter ein Fast-Food-Lokal in Klagenfurt überfallen und die Angestellten mit einer Schreckschusspistole bedroht zu haben.
Mitarbeiter mit Schreckschusspistole bedroht
Es war der bereits vierte Überfall auf diese Filiale: Die Täter schlugen damals kurz vor Mitternacht zu. Ein Gast und sechs Angestellte befanden sich im Lokal. Alle mussten sich auf den Boden legen. Der Angeklagte bedrohte einen Mitarbeiter mit einer Schreckschusspistole, während der Zweite einen weiteren Mitarbeiter dazu drängte, Geld aus dem Tresor herauszugeben. Anschließend flüchteten beide zu Fuß mit etwas mehr als 6.000 Euro Beute über die Glanbrücke.
„Großer“ Komplize weiter flüchtig
Die Polizei leitete sofort eine Alarmfahndung ein. Bei den Tätern handelte es sich um einen auffallend großen und einen kleineren Mann. Einer war rund 1,90 Meter groß, der zweite 1,65 Meter. Der Verurteilte schwieg sich beim Prozess über seinen Komplizen aus. Nach dem größeren Täter wird noch gesucht. Kurios war zudem, dass die Überfälle immer am 22 Tag eines Monats stattfanden: Also am 22. Juni 2014, am 22. September 2014 und am 22. Februar 2015.
Der erste Überfall auf die Filiale vom 9. Juni 2014 wurde bereits zuvor geklärt, der Täter, ein Armenier, wurde verurteilt - mehr dazu in Sieben Jahre Haft für McDonalds-Räuber. Der 23-Jährige wurde zu einer unbedingten Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig - mehr dazu in McDonald´s zum vierten Mal überfallen.