Direktor fälschte Schülerzahlen: Diversion

Ein ehemaliger Direktor einer Höheren Schule im Bezirk Klagenfurt-Land soll Schülerzahlen gefälscht haben und musste sich am Mittwoch wegen Amtsmissbrauchs vor Gericht verantworten. Ihm wurde eine Diversion mit einer Zahlung von 7.800 Euro angeboten.

Vor Gericht sagte der Pensionist, es tue ihm leid, es sei ein Fehler gewesen, aber er habe die Ausbildung der Schüler nicht gefährden wollen. In zwei Schuljahren soll er für den Erhalt von Klassen deutlich höhere Schülerzahlen angegeben haben.

Erhalt der Klassen sichern wollen

In den Schuljahren 2009/2010 und 2013/2014 soll der ehemalige Direktor einer Berufsbildenden Höheren Schule deutlich höhere Schülerzahlen beim Landesschulrat angemeldet haben. Im ersten Jahr waren es 27 statt elf Kindern, im zweiten 29 statt 17 Kindern. Mit den Scheinanmeldungen wollte der Direktor laut Anklage den Erhalt von Schulklassen und Ressourcen sichern - mehr dazu in Schülerzahlen gefälscht: Ex-Direktor vor Gericht.

Schuldirektor vor Gericht Diversion

ORF

Es handelte sich jeweils um Kolleg-Klassen, für die es keine eindeutig festgeschriebenen Schüleruntergrenzen gibt, um eine Klasse erhalten zu können. Das bestätigte auch ein E-Mail des Bildungsministeriums, das der Verteidiger vorlegte. Dennoch habe er Angst gehabt, dass eine Klasse geschlossen werde und die Schüler keine Möglichkeit zur Ausbildung bekommen, rechtfertigt der mittlerweile pensionierte Schuldirektor sein Handeln.

Kein tatsächlicher Schaden entstanden

Das Gericht sah keinen tatsächlichen Schaden, der Bund sei aber im Recht geschädigt worden, die genauen Schülerzahlen zu erfahren, so Staatsanwältin Nicola Trinker. Somit sei das Missbrauch der Amtsgewalt. Der pensionierte Schuldirektor nahm die Diversion an. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab, somit ist eine Beschwerde theoretisch noch möglich.