GTI: Drei Viertel weniger Strafanzeigen

Um drei Viertel weniger Strafanzeigen hat es beim heurigen GTI-Treffen gegeben, das zeigt die am Sonntag präsentierte Polizeibilanz. Für Aufregung sorgten allerdings fünf Verhaftungen nach einem „Gummi-Gummi“-Duell.

Massiv waren Polizei und auch Gemeinde um eine Beruhigung des bereits 35. Treffens und auch des stark frequentierten inoffiziellen Vortreffens bemüht. Damit will man vom Ballermann-Image der Veranstaltung loskommen, was allerdings nicht bei allen Fans gut ankommt – mehr dazu in Der schwere Abschied vom Ballermann. Aus Sicht der Polizei verlief der GTI-Rummel heuer jedenfalls äußerst gesittet. „Es war eines der ruhigsten Treffen seit Beginn der Veranstaltung und zu Anfang waren die Besucherzahlen ja noch wesentlich geringer“, sagt Polizeiinspektor Michael Masaniger.

Polizei: Haltlose Vorwürfe nach Verhaftungen

Für Aufregung sorgte allerdings ein Vorfall am Freitagabend. Bei einer Tankstelle in Keutschach lieferten sich zwei GTI-Fahrer ein „Gummi, Gummi“-Duell, rund 150 Zuschauer versammelten sich um das Spektakel. Da das Duell zwischen zwei Zapfsäulen stattfand, schritt die Polizei mit 25 Beamten ein. „Durch die Hitzeentwicklung beim Gummi-Duell und rauchende Zuseher bestand an der Tankstelle Explosionsgefahr“, sagt Polizeisprecher Rainer Dionisio.

Mit einem Megafon forderten die Polizisten die GTI-Fans deswegen auf, die Tankstelle zu verlassen. Bis auf fünf GTI-Besucher löste sich die Menge auf, und diese fünf wanderten für eine Nacht hinter Gitter. In den sozialen Netzwerken tauchten in der Folge von GTI-Fans Vorwürfe auf, dass die Polizei brutal vorgegangen sei und die fünf Inhaftierten verletzt wurden. Polizeisprecher Dionisio dazu: „Diese Vorwürfe sind völlig haltlos, es gab natürlich keine Verletzten.“ Noch vor fünf Jahren seien solche Vorfälle während des Treffens für die Polizei Tagesgeschäft gewesen.

GTI Fans Vorgeschichte Faaker See

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42 Nummerntafeln abgenommen

Ansonsten war es aus der Sicht der Polizei beinahe eine Veranstaltung aus dem Bilderbuch, das zeigen auch die am Sonntag präsentierten Zahlen. Nur drei Führerscheine wurden GTI-Fahrern in diesem Jahr abgenommen, in den letzten beiden Jahren waren es je acht. Strafrechtliche Delikte wie Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl gab es acht, im letzten Jahr waren es noch 34, im Jahr 2014 44, 2013 sogar noch 86. Nach technischen Kontrollen wurden 42 Kennzeichen wegen technischer Mängel oder wegen Umbauten, welche die Verkehrssicherheit gefährdeten, vorübergehend abgenommen.

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Schon Wochen vor dem eigentlichen Treffen waren die Parkplätze um den See von GTI-Fans bevölkert

Aufreger des diesjährigen Treffens waren auch die Temposchwellen, die zur Verkehrsberuhigung angebracht worden. Mehrmals wurden diese von GTI-lern abmontiert – mehr dazu in GTI: Wieder Bodenschwellen abmontiert.

Das inoffizielle Treffen wurde noch beliebter

Wie viele GTI-Fahrer beim zu schnell Fahren erwischt wurden, das lasse sich mittlerweile kaum noch feststellen, sagt Masaniger. Denn noch früher als üblich, tummelten sich heuer die ersten GTI-Fans in Kärnten. Schon zu Ostern, Wochen vor dem eigentlichen, viertägigen Treffen in Reifnitz, langten die ersten Kultautos in Kärnten ein. Immer mehr verabreden sich die GTI-Fans auch über die sozialen Netzwerke zum Kärnten-Besuch.

Das Treffen wird damit immer mehr zu einem inoffiziellen, längst dehnte es sich auch räumlich stark aus. Eine Herausforderung für die Polizei, „die wir aber bewältigen können“, so Masaniger. Zur Unterstützung kamen heuer 52 Polizeibeamte aus anderen Bundesländern.

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