Feldkirchen kämpft gegen Drogen

In Feldkirchen hat am Dienstag ein Drogengipfel stattgefunden. Zwei der bisher sechs Drogentoten kamen aus Feldkirchen. Stadt, Bezirk und Vereine wollen gegensteuern und verstärkt auf Prävention setzen. Auch Eltern müsse man stärken, hieß es.

Beim Drogengipfel wurde nach Lösungen gesucht, wie die jungen Menschen in der Stadt und im Bezirk von den Drogen loskommen könnten bzw. gar nicht erst mit dem Konsumieren anfangen. Rund 25 Teilnehmer waren eingeladen, alle haben mit der Drogenproblematik und den jungen Menschen in der Region zu tun. Auch Vertreter von Polizei, Rotem Kreuz, Schulen und Jugendzentren waren dabei.

Jeder Drogentote sei einer zuviel, sagte der Feldkirchner Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP). Man werde in den Schulen etwas unternehmen, mit den beiden Jugendzentren verstärkt zusammenarbeiten aber auch medial die Eltern informieren, so Treffner.

Bezirk will Dealer loswerden

Bezirkshauptmann Dietmar Stückler will den starken Ermittlungsdruck aufrecht erhalten. Kein Dealer solle sich mehr im Bezirk wohlfühlen, man wolle sie mit allen Mitteln wegbekommen. Im Bereich der Prävention müsse man ebenfalls Vieles tun. Es hätten Vereine beim runden Tisch mitgemacht, die sich einbringen wollen. Eltern müssen ihre Kinder besser schützen und psychisch stärken, damit sei bei Drogen nein sagen. Auch Schulen müssen wachsam sein, so Stückler.

Richard Schwarz vom Jugendzentrum Arche sagte, man müsse das Wir-Gefühl und die Gemeinschaft der Jugendlichen stärken, man unternehme viel mit den jungen Leuten. Das Projekt sei in kleinem Rahmen sehr erfolgreich, es sei aber ausbaufähig. Die Vernetzung müsse noch enger werden und man möchte noch mehr Jugendliche anszusprechen.

Auch Eltern stärken

Gertrud Schupanz vom Verein Kraftwerk sagte, man müsse auch die Eltern stärken, damit sie ihre Verantwortung wahrnehmen. Es sei auch nötig, im sozialen Bereich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, aber man müsse den Jugendlichen auch Alternativen anbieten. Bewegung, Gemeinschaft, Lustig sein zu können ohne Drogen. An Drogen verdienen viele Menschen und natürlich verkaufen wollen. Kinder seien neugierig und nehmen das an. Man müsse den Selbstwert stärken, sie sollen miteinander etwas unternehmen und nicht nur vor dem Computer sitzen, sagte Stückler.

Vorbeugung einziger Weg

Die Polizei schlug bereits vor Wochen Alarm, dass das Ausheben von Drogenringen oder die Festnahme von einzelnen Dealern nur die Spitze des Eisbergs sei. Laut Bezirkspolizeikommandant Arnold Holzmann könne die Polizei Drogendelikte aufklären, damit die Dealer amtsbekannt werden und man auch an die Konsumenten herankomme. Weiters arbeite man gemeinsam mit Schulen, Vereinen und Land an der Prävention. Vor zwei Jahren habe man einen Anstieg von Drogendelikten und Beschaffungsdelikten verzeichnet und sei verstärkt aktiv geworden.

Anfang März starb eine 18 Jahre Frau an einer Überdosis Drogen, nur wenige Tage später ein 28 Jahre alter Mann an einem tödlichen Mix mehrerer Suchtgifte. Beide waren aus Feldkirchen.

Link: