Nach Verkeimung: Staatsanwalt prüft

Zwei Jahre nach dem Auftreten von „Pseudomonaden“ in einer Klagenfurter Wohnanlage klagen Mieter zum Teil über den schlechten Geschmack des - nunmehr als unbedenklich eingestuften - Wassers. Die Staatsanwaltschaft prüft den Fall.

Was war die Ursache für die starke Verkeimung des Trinkwassers in einer Wohnanlage in Klagenfurt? Auch zwei Jahre nach dem Auftreten von Pseudomonaden gibt es keine Antwort darauf, ob beim Bau der 70 Wohnungen der Wohnbaugenossenschaft Kärntnerland etwas schiefgegangen ist - mehr dazu in Verkeimtes Wasser: Mieterversammlung.

Keine offizielle Stellungnahme

Der Akt liegt seit 18. Februar bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, es ist ein laufendes Verfahren, zu dem sich niemand offiziell äußern will. Eine Entscheidung, ob das Verfahren weitergeführt oder eingestellt wird, ist noch nicht absehbar. Laut der Staatsanwaltschaft sei der Akt rechtlich sehr aufwendig zu prüfen, von einem Strafantrag bis hin zur Verfahrenseinstellung sei alles möglich - je nachdem, ob ein Schuldiger gefunden werden kann. Kernfrage ist, wie die Pseudomonaden in das Trinkwasser gelangt sein könnten.

Wasseraufbereiter als Ursache?

Generell könnten nicht oder schlecht gewartete Wasseraufbereitungsanlagen die Ursache sein, sagt Gunther Vogl von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt, zum laufenden Verfahren will er aber keine Auskunft geben - mehr dazu in Fad und verkeimt durch Wasseraufbereiter?

Amtsarzt: Rheuma und Entzündungen

Mehrere Mieter der Wohnanlage in Klagenfurt hatten damals eine Anzeige eingebracht, gesundheitliche Probleme waren die Folge des stark verkeimten Trinkwassers. Nicht nur der Amtsarzt, sondern auch ein extra aus Innsbruck herbeigerufener Wasser-Experte sprachen vor zwei Jahren von gravierenden Folgen für den menschlichen Organismus, diese Pseudomonaden könnten Rheuma und andere Entzündungen im Körper auslösen.

Mieterin klagt über Metall- und Chlorgeschmack

Die Wohnbaugenossenschaft Kärntnerland ließ daraufhin Filter einbauen - aber noch immer schmecke das Wasser zeitweise nach Metall oder auch nach Chlor, sagt eine der Mieterinnen zwei Jahre nach dem Vorfall. Das Wasser sei zwar von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt in der Zwischenzeit wieder als unbedenklich eingestuft worden, dennoch kauft sie das Trinkwasser lieber im Geschäft.

Kärntnerland: Prüfen Wasser regelmäßig

Robert Prenner von der betroffenen Wohnbaugernossenschaft Kärntnerland sagte, dass seit dem Fall vor zwei Jahren regelmäßg Wasserproben in allen der insgesamt 400 Wohnanlagen in Kärnten durchgeführt würden. Keime dieser Art seien seit damals nicht mehr gefunden worden.