Fad und verkeimt durch Wasseraufbereiter?

In letzter Zeit gab es vermehrt Berichte über verunreinigtes Wasser in Klagenfurter Wohnsiedlungen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass meist eine Wasseraufbereitungsanlage im Einsatz war. Diese wird von Hausverwaltungen zum Senken des Härtegrades benutzt.

Das Klagenfurter Wasser hat zwar einen hohen Härtegrad, entspricht aber allen Qualitätsansprüchen. Eine Wasseraufbereitung wäre gar nicht nötig -denn auch wenn der Härtegrad im Bereich der Werte 16 bis 18 liegt, ist das für diverse Küchen- und Heizgeräte kein Problem. Für den menschlichen Körper ist der Kalzium- und Magnesiumgehalt, der die Wasserhärte ausmacht, sogar wichtig, erklärt Amtsärztin Birgit Trattler: „Medizinisch gesehen brauchen wir Calzium und Magnesium für die Knochen und die Zahnbildung. Es gibt ganz viele Studien, z.B. von der WHO, die nachweisen, dass diese Stoffe auch positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben – insbesondere das Magnesium.“

Weniger Waschmittelverbrauch als Pro-Argument

Trotzdem gibt es in Wohnsiedlungen oder Privathaushalten doch immer wieder Wasseraufbereitungsanlagen - eines der Argumente dafür ist die Senkung des Waschmittelverbrauchs. Worüber sich viele nicht im Klaren sein dürften, ist die Gefahr einer Verkeimung. Wasseraufbereitungsarbeiten sind kontrollpflichtig, so Gunther Vogl, Direktor des Instituts für Lebensmittelsicherheit und Umwelt des Landes Kärnten: „Wir empfehlen das nicht, weil diese Wasseraufbereitung sehr gut kontrolliert und gewartet sein sollte, damit nicht zusätzliche Probleme entstehen. Was auch ganz klar gesagt werden sollte ist, dass ein enthärtetes Wasser im Geschmack fad wird. Viele Leute, die so etwas einbauen, sind danach enttäuscht, weil das Wasser nicht mehr schmeckt.“

Wöchentliche Trinkwasser-Untersuchungen

Das Klagenfurter Wasser wird ganz genau kontrolliert. Es gibt allwöchentlich biologische Trinkwasser-Untersuchungen, die immer an anderen Stellen durchgeführt werden. Aufzeichnung darüber, wie viele Wasseraufbereitungsanlagen es in den Klagenfurter Wohnsiedlungen gibt, fehlen.