Neue Flüchtlinge warten auf Durchreise

Weitere 760 Flüchtlinge sind am Sonntag in Klagenfurt und Villach angekommen. Rund zwei Drittel der Kapazitäten in Kärnten sind damit ausgeschöpft. 300 dieser Flüchtlinge werden noch am Sonntag nach Tirol weiter geführt.

Die 360 Ankömmlinge in Villach, darunter viele Familien mit Kleinkindern, wurden in die Notquartiere in die Kowatsch-Garage gebracht. Dort können 430 Menschen Platz finden. Im zweiten Notquartier, der Dullnig-Halle in Klagenfurt, gibt es insgesamt 850 Plätze, 526 davon sind belegt. Damit warten 886 Flüchtlinge auf die Weiterreise, insgesamt gibt es Plätze für 1.280 Menschen.

Ab Montag keine Züge mehr nach Deutschland

Der Transport von Flüchtlingen in Richtung Deutschland ist vorläufig gestoppt, weil ab Montag keine Sonderzüge mehr von Österreich nach Deutschland verkehren sollen. Deswegen hat nun auch Salzburg die Transporte gestoppt. Die Ressourcen in Salzburg seien erschöpft, heißt es von den dortigen Behörden - mehr dazu in news.ORF.at.

Die Caritas ersucht unterdessen die Bevölkerung um Unterstützung: Für die Flüchtlinge in Villach würden dringend Kleider und Sachspenden benötigt.

300 Flüchtlinge von Kärnten nach Tirol geführt

Etwa 300 Kärntner Flüchtlinge aus den Notquartieren in Klagenfurt und Villach werden noch am Sonntag nach Kufstein in Tirol verlegt. 100 Personen aus der Unterkunft am Klagenfurter Südring haben sich bereits tagsüber mit zwei Bussen auf den Weg gemacht. Rund 200 weitere aus dem Notquartier in Villach sollen via Sonderzug nach Kufstein gebracht werden.

Hunderte freiwillige Helfer aus Kärnten im Einsatz

Für die Flüchtlingsbetreuung sind derzeit hunderte freiwillige Helfer aus ganz Kärnten im Einsatz, egal ob an der Grenze im Burgenland oder in den Notquartieren in Klagenfurt und Villach. Sie alle helfen und packen mit an und das neben ihrem normalen Job. Einige von ihnen nehmen sich Urlaub, andere werden von ihren Unternehmen freigestellt.

Katharina Haas ist eine von 80 freiwilligen Helfern, die sich rund um die Uhr um die Flüchtlinge im Notquartier in Klagenfurt kümmert. Die Sozialpädagogin nützt jede freie Minute und unterstützt die vielen Helfer bei der ehrenamtlichen Arbeit: „Ich arbeite im Radl-Dienst, das heißt, ich habe 24 Stunden Dienst und da habe ich auch immer wieder freie Tage und da komme ich her, um zu helfen. Wir als kennen die Bilder aus dem Fernsehen, ich will diesen Menschen, die oft schlimmes erlebt haben, helfen und ein freundliches Gesicht zeigen, um sie willkommen zu heißen. Sollte ich einsmal selbst in eine solche Situation geraten, würde ich ja auch wollen, dass mir geholfen wird.“ Die Freizeit geht der Sozialpädagogin dabei nicht ab. Sie nehme aus der Situation sehr viel Positives in ihren Alltag mit.

Lächeln entschädigt für alles

Helfen - egal zu welcher Uhrzeit ist auch für Maria Mader selbstverständlich. Die Pensionistin kümmert sich um die Essensausgabe und hat auf alles ein bisschen ein Auge drauf: „Ich finde, es ist für Menschen, die ein bisschen Zeit haben, einfach eine Verpflichtung ihren Beitrag zu leisten. Es ist sehr anstrengend, aber es ist eine wunderbare Arbeit. Ein Lächeln im Gesicht der Betreuten entschädigt für alles.“

Manche Dienstgeber geben Helfern frei

Der Hilfseinsatz erstreckt sich mittlerweile schon über knapp zwei Wochen - für das Rote Kreuz wird es damit immer schwieriger, genügen Personal zu bekommen. Noch bekommen einige freiwillige Helfer frei von ihren Unternehmen, sagt Landesrettungskommandant Georg Tazoll: „Es ist nicht einfach, alle müssen ja auch ihre Arbeit machen. Wir müssen darauf vertrauen, dass die Dienstnehmern den Leuten frei geben. Gott sei Dank gibt es viele Dienstgeber, die bereit sind, dem Roten Kreuz behilflich zu sein. Die Mitarbeiter bekommen Sonderurlaube, manche bekommen gleich ein bis zwei Wochen frei und können praktisch in ihrer Arbeitszeit bei uns mit helfen.“

Polizei: Aus- und Weiterbildung auf Eis gelegt

Neben den freiwilligen Helfern steht natürlich auch die Kärntner Polizei im Dauereinsatz. Dennoch komme es zu keinen Sicherheitsdefiziten für die Kärntner Bevölkerung, heißt es von der Polizei. Ressourcen würden umgeschichtet, die Aus- und Weiterbildung für die Beamten sei derzeit auf Eis gelegt, sagte Polizeisprecher Thomas Payer: „Alpinkurse und sonstige Seminare sind abgesagt worden. Bei der Polizeimusik finden keine Proben mehr statt. Solche Tätigkeiten sind vorerst abgesagt worden, damit wir genug Ressourcen haben. Es stimmt aber keinesfalls, dass Beamte in Bezirken oder einzelnen Inspektionen in großer Menge abgezogen werden um sich um Migranten zu kümmern.“

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