Pläne für Flüchtlingsheim in Reifnitz

Reifnitz am Wörthersee könnte ab Mai nächsten Jahres der Standort für das Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge in Kärnten werden. Der Unternehmer Winfried Stark plant ein Flüchtlingsheim für mindestens 110 Menschen zu errichten.

Mitten im Ortszentrum gegenüber der Feuerwehr und neben einer Wohnsiedlung soll das Asylzentrum in Reifnitz entstehen. Jahrelang war an dieser Stelle ein Pflegeheim geplant, sämtliche Genehmigungen würden deshalb bereits vorliegen, so der Unternehmer Winfried Stark, Bruder des früheren FPÖ-Bürgermeisters von Reifnitz. „Ich kann also morgen anfangen zu bauen, damit es nächstes Jahr fertig ist.“

Grundstück für geplantes Flüchtlingsheim

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„Selbstverständlich“ Erstaufnahmezentrum möglich

Mindestens 116 Flüchtlinge könnten in der Unterkunft in Reifnitz ab Mai nächsten Jahres Platz finden. Mit dem Innenministerium sei er bereits in Verhandlungen, so Stark. „Dann wird entscheiden, wofür das Heim gebraucht wird.“ Es könnte auch ein Erstaufnahmezentrum werden, so Stark: „Selbstverständlich“.

Landeshauptmann: Kein Kommentar

Landeshauptmann und Flüchtlingsreferent Peter Kaiser von der SPÖ erfuhr von den Asyl-Plänen in Reifnitz durch den Anruf des ORF Kärnten. Mit ihm habe niemand über das Projekt gesprochen, deshalb wolle er es auch nicht kommentieren, sagte Kaiser.

Grundstück für geplantes Flüchtlingsheim

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Bürgermeister gegen Pläne

Der zuständige Bürgermeister von Maria Wörth, Markus Perdacher, ein ÖVP- Parteikollege von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, verfügte von politischer Seite über keinerlei Informationen zu dem Flüchtlingsprojekt in seiner Gemeinde.

Durch einen Brief von Winfried Stark habe er am Freitag von den Plänen erfahren, von denen er wenig hält: „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um zu verhindern, dass hier ein Asylheim entsteht. Sonst würde das dem Fremdenverkehr derartig schaden, dass wir von einem geringen Fremdenverkehr zu gar keinem Fremdenverkehr kommen.“ Jetzt will Perdacher prüfen, ob die Widmung für ein Pflegeheim auch für ein Asylquartier gültig ist.

Unternehmer: Bürgerinitiativen gibt es gegen alles

Mit Gegenwind hat der Projekt-Initiator Winfried Stark schon gerechnet. „Es ist eigentlich egal, was passiert. Sie haben heute in einer Demokratie überall diese Bürgerinitiativen. Jeder protestiert gegen alles, jeder sagt: Ich finde es gut, dass etwas passiert aber nicht bei mir.“

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