Ehrental: Fehlreaktion war Absturzursache

Nach dem Flugzeugunglück in Klagenfurt-Ehrental im März steht nun endgültig die Absturzursache fest: Eine Fehlreaktion des Piloten hat den Absturz verursacht. Der Pilot und sein Passagier wurden bei dem Unfall getötet.

Laut einem der Staatsanwaltschaft vorliegenden Luftfahrt-Gutachten habe eine Fehlreaktion oder eine Fehlsteuerung des Piloten den Absturz verursacht. Der Pilot kann nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb das Ermittlungsverfahren eingestellt. Die Angehörigen der beiden Verunglückten wurden von der Einstellung des Verfahrens bereits informiert.

Hohe Wahrscheinlichkeit für menschliches Versagen

Im Gutachten steht, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit menschliches Versagen zu dem Flugzeug-Unglück geführt haben dürfte. Pilot und Passagier waren auf einem Rundflug unterwegs, laut der Flugverkehrskontrolle gab es bis zum Absturz in das Dach der landwirtschaftlichen Fachschule keine besonderen Vorkommnisse.

Über den Unfallhergang weiß man jetzt - trotz einiger Unwägbarkeiten - dass es zu einem sogenannten Querruder-Schlag gekommen ist. Das heißt, das Flugzeug war zu langsam, als der rechte Steuerknüppel abrupt betätigt wurde. Die Folge: Das Flugzeug stürzte unkontrolliert nach links ab. Nur etwa 120 Meter über dem Boden ließ es sich nicht mehr abfangen, auch der ausgelöste Fallschirm kam als Rettung zu spät.

Auch Passagier könnte Steuerknüpperl betätigt haben

Verschärfend kam hinzu, dass das Ultraleichtflugzeug erst einen Tag alt und der Pilot damit noch nicht vertraut war. Mit 180 Stunden Gesamtflugzeit, davon 115 als verantwortlicher Pilot, hatte er zudem noch wenig Flugerfahrung. Wer das Querruder betätigt hat, kann nicht mehr endgültig geklärt werden. Laut Staatsanwaltschaft waren beide Absturzopfer von großer Statur. Auch der Passagier könnte aus Versehen an den Steuerknüppel gekommen sein.

Ausgeschlossen werden konnte aber ein technisches Gebrechen, ein Fehlverhalten der Flugverkehrskontrolle am Boden und auch die zuerst noch vermutete Kollision mit einem Modellflugzeug oder einer Drohne. Auch ein medizinischer Notfall lag laut Obduktionsergebnis nicht vor.

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