Slowenische Musikschule wird eingegliedert

Die slowenische Musikschule wird Teil des Kärntner Musikschulwerks. Das wurde am Donnerstag im Landtag beschlossen, gegen die Stimmen von FPÖ und BZÖ. Die Eingliederung erfolgt mit 1. Juli. Damit wird ein Versprechen im Rahmen der Ortstafellösung eingelöst.

Damit wird die slowenische Musikschule die 28. im Kärntner Musikschulwerk. Mit der Eingliederung löst das Land ein nach der Ortstafellösung gegebenes Versprechen ein, die Glasbena šola dauerhaft zu sichern. 16 Lehrer werden in den Landesdienst übernommen, die Mehrkosten betragen rund 499.000 Euro pro Jahr. Dazu kommen einmalig Abfertigungen von 330.000 Euro.

Streitthema Kosten

Diese Kosten wurden in der Landtagsdebatte zum Streitthema. FPÖ und BZÖ bezweifeln die Berechnung und lehnen angesichts der Finanzlage des Landes die Mehrkosten grundsätzlich ab. Der Zeitpunkt sei der schlechtest mögliche, da Kärnten mit dem Rücken zur Wand stehe, sagte Markus Malle (ÖVP). Aber die Vereinbarungen aus dem Ortstafelmemorandum seien einzuhalten. Für die SPÖ verwies Andreas Scherwitzl darauf, dass aus Kostengründen die Unterrichtseinheiten gekürzt werden. Dadurch können weniger Schüler unterrichtet werden.

„Juwel der Volksgruppe gerettet“

Die Volksgruppensprecherin der Grünen, Zalka Kuchling, sprach von einem Kompromiss. Durch die Möglichkeit des zweisprachigen Unterrichts würden nun aber alle Musikschulen aufgewertet. Endlich müsse die Glasbena šola nicht mehr um ihre Existenz bangen. Ein zentrales Kulturjuwel der slowenischen Volksgruppe sei gerettet worden, so Kuchling. Hartmut Prasch vom Team Kärnten Stronach sprach von einem sinnvollen Beschluss mit dem bitteren Beigeschmack, dass die Kostenberechnung mehrmals korrigiert werden musste.

Links:

FPÖ sagt Nein zu Musikschul-Eingliederung (kaernten.ORF.at; 23.4.2015)