Biomassewerk: Bürgerversammlung in Lendorf

Auch das zweite in Klagenfurt geplante Biomassekraftwerk der RZ-Gruppe lässt nach wie vor die Wogen hochgehen. Am Mittwochabend war die neue Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) bei einer Bürgerversammlung in Lendorf, im Norden der Stadt.

Die Riegler Zechmeister Gruppe will zwei Biomassekraftwerke in Klagenfurt bauen. Eines im Norden (Lendorf), eines im Osten der Stadt, gegen das es noch Einsprüche gibt. Der Papierkonzern Mondi wollte durch ein Mitbieten für das nötige Grundstück in Lendorf einen Bau verhindern - mehr dazu in Mondi: „Wollen Biomassewerk verhindern“. Obwohl das Grundstück rund 300.000 Euro wert war, ersteigerte es RZ um 1,5 Mio - mehr dazu in RZ-Gruppe: 1,5 Mio. Euro für Grundstück.

Grundstück für des geplanten Biomasse Werks

ORF

Das Grundstück für das geplante Biomasse-Werk

Hartnäckige Gerüchte rund um Werk in Lendorf

Das Werk in Lendorf könnte damit gebaut werden, die Bescheide wurden schon im Jahr 2010 ausgestellt und sind rechtskräftig. Doch hartnäckig hält sich das Gerücht, Riegler Zechmeister wollen ein anderes Werk bauen, als genehmigt wurde. Mathiaschitz sagte, davon wisse sie nichts: „Ich habe mit Herrn Zechmeister bis heute nicht gesprochen, mir ist davon nichts bekannt.“

RZ übernahmen die Genehmigungen nach dem Konkurs eines anderen Biomassebetreibers. Will RZ ein anderes Werk bauen, heiße das, zurück an den Start und die Genehmigungsverfahren würden von vorne beginnen. Das bestätigte Mathiaschitz: „Dann wird sich die Umweltabteilung anschauen, was das für Auswirkungen hat.“

Bürgermeisterin will offene Fragen klären

Rechtlich seien aber jetzt schon Fragen offen, die Mathiaschitz sofort prüfen lassen will. Denn Riegler Zechmeister suchten im Vorjahr um eine Verlängerung der auslaufenden Bescheide bei der Stadt an und bekamen diese Verlängerung auch zugesprochen, obwohl RZ damals noch gar nicht Besitzer aller Grundstücke waren, so Mathiaschitz. Sie versprach eine Prüfung durch die Behörde. Sie sei zur Versammlung gekommen, weil sie meine, die Bürger haben Recht auf Aufklärung.

Beamte bestätigten Unbedenklichkeit

Das Biomassewerk, so wie es jetzt genehmigt ist, sei unbedenklich, sowohl was Feinstaub als auch Schadstoffe betreffe, versicherten bei der Bürgerversammlung Fachbeamte der Stadt bei der Bürgerversammlung in Klagenfurt Lendorf. Zusatz: Solange keine Störfälle auftreten.

Zechmeister: „Informieren gerne sachlich“

Otto Zechmeister, der die beiden 35 Megawatt Biomassekraftwerke in Klagenfurt errichten möchte, sagte gegenüber dem ORF, die Bürgerversammlungen würden von der Mondi Papierfabrik in Frantschach organisiert. Mondi befürchtet ja steigende Holzpreise und versuchte, den Kauf des Grundstücks zu verhindern: „Es werden bewusst solche Informationen weitergegeben, die den Nachbarn Angst machen und dem Projekt schaden. Wenn die wirklichen Nachbarn Informationsbedarf haben, sind wir gerne bereit, sachlich über das Projekt zu informieren.“ Zechmeister sagte, man sei technisch auf dem neuesten Stand bei der Rauchgasreinigung. Es werde keine Belastung der Anrainer geben.

„Keine Änderung der Projekts“

Zum Gerücht, das Projekt solle abgeändert werden, sagte Zechmeister: „Ich möchte klar feststellen, dass es ein genehmigtes Projekt gibt, das wir in dieser Form umsetzen werden.“ Alles andere seien bewusst gestreute Fehlinformationen, so Zechmeister.

Immer wieder wird auch die hohe Ökostromförderung für dieses Biomasseprojekt kritisiert. Zechmeister hielt fest, die Millionen Euro aus der Ökostromförderung kommen den Forst- und Landwirten zugute, denn das Geld werde in den Einkauf des Rohstoffes investiert.

Mondi: Haben nichts mit Bürgerversammlung zu tun

Mondi hielt gegenüber dem ORF Kärnten fest, nichts mit der Organisation besagter Bürgerversammlung zu tun zu haben. Gleichwohl sei Mondi neben den Bürgerinitiativen, NGO´s wie dem Ökobüro sowie zahlreichen anderen Unternehmen gegen das „ökologisch wie ökonomisch fragwürdige Projekt“.

Vizebürgermeister Christian Scheider (FPÖ) wies die Aussage von Mathiaschitz, sie habe bis dato keine Einsicht in die Unterlagen erhalten, in einer Aussendung zurück. „edes Stadtsenatsmitglied habe die Möglichkeit beim Projektbewerber und bei den Stadtwerken in die dementsprechenden Unterlagen Einsicht zu nehmen. Mit dem Bau der beiden Biomassewerke in Hörtendorf und Lendorf müsse schnellstmöglich begonnen werden.

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