Menschenhandel: Polizei fand 15 mögliche Opfer

Die Kärntner Rotlichtermittler haben Donnerstagnacht eine Schwerpunktaktion durchgeführt. Gesucht wurde nach Opfern von Menschenhandel, 15 mögliche Opfer aus Rumänien wurden gefunden, die Ermittlungen laufen. Die Aktion führte zudem zu über 30 Anzeigen.

Bei der Aktion wurden alle 41 behördlich bewilligten Bordellbetriebe in Kärnten kontrolliert. Außerdem kontrolliert wurden im Milieu bekannte Treffpunkte für illegale Prostitution, wie Wohnungen, Parkplätze, Spielcasinos, Saunaclubs und Internetcafes. Unterstützt wurden die Kärntner Ermittler vom Bundeskriminalamt, dem Landeskriminalamt Niederösterreich und Polizisten aus Rumänien und Bosnien. Auslöser der Schwerpunktaktion waren internationale Ermittlungen gegen zwei kriminelle Organisation, die minderjährige Frauen aus Rumänien mit gefälschten Papieren nach Österreich verschleppte und hier zur Prostitution zwang.

15 mögliche Opfer, darunter mehrere minderjährige rumänische Frauen, wurden in Kärnten bei der Großrazzia gefunden, derzeit wird noch ermittelt. Es liege der Verdacht nahe, dass die Ausweise der Frauen gefälscht sind, sagt Gottlieb Türk, der Leiter des Landeskriminalamtes. Auch ob Zuhälter als Einbrecher tätig waren, werde derzeit noch ermittelt. Jedenfalls habe man „viele neue Erkenntnisse gewonnen.“

Europol hilft bei weiteren Ermittlungen

Während der Schwerpunktaktion wurde in der Landespolizeidirektion Kärnten eine Einsatzzentrale der europäischen Polizeibehörde Europol eingerichtet. Von Europol wurden derzeit insgesamt 173 verdächtige Personen europaweit überprüft, sie dürften die Frauen oft über das Internet ansprechen. Auch die weiteren Erhebungen in Kärnten werden in internationaler Zusammenarbeit fortgesetzt.

Bei der Schwerpunktaktion hagelte es außerdem Anzeigen, konkret gab es 12 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Prostitutionsgesetz, in 16 Fällen wurde gegen das Niederlassungsgesetz verstoßen, dazu kommen drei Anzeigen nach dem Meldegesetz und zwei Aufenthaltsermittlungen.

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