Ärztegehälter: Neuer Verhandlungstermin

LH Peter Kaiser (SPÖ) hat am Freitag mitgeteilt, dass die Ärztevertreter um einen neuen Gesprächstermin zu den KABEG-Spitalsärzte-Gehältern gebeten haben. Er begrüße die Verhandlungsbereitschaft, das Maximum von 13,5 Mio. Euro bleibe aber aufrecht. Die Ärzte zeigen sich zum Einlenken bereit.

Am 21. November lehnten die Ärzte bei Betriebversammlungen in den KABEG-Spitälern das Angebot des Landes zur Überstundenabgeltung ab. Durch eine neue EU-Regelung dürften die Ärzte künftig nur noch 48 Stunden pro Woche arbeiten. Als Abgeltung der ausfallenden Überstunden, die derzeit rund 30 Prozent des Gehalts ausmachen, forderten die Ärzte diese 30 Prozent als Gehaltserhöhung. Das wären rund 30 Mio. Euro mehr für das Land. Das Land bot zuletzt ein Plus von 11.000 Euro pro Jahr pro Arzt ab 1. Jänner 2015, in Summe 13,5 Mio. Euro, mehr sei nicht möglich - mehr dazu in Spitalsärzte: Ab 1. Jänner Dienst nach Vorschrift.

Laut Kaiser werde derzeit an einem neuen Gehaltsschema für die Spitalsärzte gearbeitet, vor allem die Einstiegsgehälter für Jungärzte sollen attraktiver werden - mehr dazu in Kaiser: Neues Gehaltsschema für Ärzte. Er verwies darauf, dass das Land nicht mehr als die angebotenen 13,5 Mio. Euro leisten könne. Der finanzielle „Verlust“ aufgrund der bis 2021 umzusetzenden 48/60 Arbeitszeitrichtlinie der EU für die Ärzte würde laut Kaiser 4,5 Millionen Euro betragen. Durch das Angebot des Landes in Höhe von 13,5 Millionen Euro inklusive Arbeitgeberbeiträge für Sozialversicherung würden 11,8 Millionen Euro direkt in die Erhöhung des Grundgehalts fließen. Ein neuer Gesprächstermin werde derzeit koordiniert.

Ärzte arbeiteten neues Modell aus

Diese Woche haben die Ärztevertreter aller KABEG-Häuser in der Ärztekammer einen neuen Verhandlungsvorschlag ausgearbeitet, der sich bereits am Modell des Landes orientiert, sagt Ärztekammerpräsident Josef Huber. Basis sei das Höchstgebot des Landes – 13,5 Millionen Euro. Huber: „Wenn diese Summe jährlich zu den Grundgehältern der Ärzte kommt, sind wir zufrieden.“

Streitpunkt sind die Dienstgeberbeiträge. Im Angebot des Landes waren sie in den 13,5 Millionen Euro enthalten. Die Ärzte beharren, dass das gesamte Geld bei ihnen ankommen soll. Das Geld solle auf alle Gehaltsstufen aufgeteilt werden, so Huber. Denn nicht nur die jungen Ärzte würden Kärnten zusehends den Rücken kehren, auch ältere Kollegen, die für die Ausbildung wichtig seien, würden in andere Länder abwandern. Zudem würden im nächsten Jahr in Kärnten 50 Kassenstellen im niedergelassenen Bereich frei. Eine mögliche Verlockung für Spitalsärzte, befürchtet Huber.

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