Haslitzer will Bürgermeister werden

Ex-ORF-Kärnten-Landesdirektor Willy Haslitzer wird bei den Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen im März mitmischen. Haslitzer wird Spitzenkandidat der „Unabhängigen Liste“ in Klagenfurt, er trat im April aus dem Team Stronach aus.

Willy Haslitzer ist 65 Jahre alt, fühlt sich aber fit genug, um den Wahlkampf zu bestreiten. Auf der Liste des ehemaligen FPÖ-Bundesrates und Landtagsabgeordneten Peter Zwanziger strebt Haslitzer den Bürgermeisterposten in Klagenfurt an. Schon bei der letzten Nationalratswahl machte Haslitzer für das Team Stronach mit 1.200 Vorzugsstimmen auf sich aufmerksam. Noch im Frühjahr wollte Haslitzer für das Team Stronach in den ORF-Stiftungsrat einziehen, der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes allerdings erhob Einspruch.

Haslitzer hatte nämlich als Stellvertreter von Landesrat Gerhard Köfer (TS) an Sitzungen der Kärntner Landesregierung teilgenommen und somit eine politische Funktion ausgeübt - ein Ausschließungsgrund für den Verfassungsdienst. Weil seine Partei diesen Einspruch damals hingenommen hatte, verließ Haslitzer das TS. Auch damals war er schon als Bürgermeisterkandidat für Klagenfurt gehandelt worden - mehr dazu in Haslitzer aus Team Stronach ausgetreten.

Haslitzer bietet sich als Mediator an

Nun ein halbes Jahr später gibt es nun einen erneuten Anlauf, in der Politik Fuß zu fassen. Er bietet sich auch als Streitschlichter im Rathaus an: „Vielleicht braucht man im Zuge des Parteienstreits einen Mediator, der ein bisschen außerhalb steht. Der auch sagt, Freunde, Halt, vergesst die Gruppierung und Richtung. Jede Partei hat ihr Gutes und Ideen, unsere Idee war, nicht in Reih und Glied zu marschieren.“ Man wolle wirklich unabhängig sein, so Haslitzer.

Listengründer Peter Zwanziger (ehemaliger FPÖ-Personalvertreter im Rathaus) sagte über die Unabhängigen, es seien Menschen, die aus der Wirtschaft kommen und sich für Kultur engagieren. Man werde eine spannende Liste mit Migration haben. Man sei für alle Klagenfurter offen, so Zwanziger, man werde keinen Hass schüren. Der Wahlkampf solle mit geringen Mitteln geführt werden. Wahlziel sei es, Klubstärke zu erreichen, so Haslitzer und Zwanziger.

Sechs Kandiaten stehen fest

Damit stehen für die Wahl am 1. März bereits sechs Bürgermeister-Anwärter fest: Christian Scheider (FPÖ), Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ), Frank Frey (Grüne), Otto Umlauft (ÖVP), Ex-FPÖ-Mann Albert Gunzer, vermutlich als Liste Gunzer, und nun eben Haslitzer. Dazu tritt noch das Team Stronach an, angeblich mit der früheren FPÖ-Stadträtin Renate Kanovsky-Wintermann. Weitere Kandidaten könnten folgen, denn auch das BZÖ will antrerten und auch die Neos haben ihre Kandidatur angekündigt.

Stainer-Hämmerle: Von Streit profitiert niemand

Für die Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle ist die Optik für die FPÖ Klagenfurt derzeit nicht gut. Durch die Abspaltungen seien die Fronten zwar geklärt, sagte Stainer-Hämmerle, „aber die Gefahr, dass sich die Kandidaten gegenseitig beschädigen - auch auf Grund des Wissens voneinander - ist natürlich sehr groß. Wenn das passiert, dann werden weder Scheider, noch Gunzer, noch die anderen Gruppen davon profitieren.“

Gerüchte, dass auch Scheiders Wahlkampfleiter Martin Strutz sein Büro im Rathaus räumen will, wurden heute nicht bestätigt. Er habe Montagfrüh wie geplant an einer Sitzung teilgenommen und geplante Termine wahrgenommen, hieß es aus dem Bürgermeisterbüro.

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