Acht Prozent Rückgang bei Firmenpleiten
Die Insolvenzstatistik des Kreditschutzverbandes von 1870 der ersten neun Monate dieses Jahres bescheinigt der Kärntner Wirtschaft einen leichten Aufschwung. Letztlich mussten 289 Unternehmen Konkurs anmelden (155 eröffnete und 134 nicht eröffnete Verfahren), dennoch ein Rückgang von 8,3 Prozent. Österreichweit stieg die Anzahl der Insolvenzen in den ersten drei Quartalen um zwei Prozent.
Betroffen waren vor allem Klein- und Kleinstbetriebe, die am stärksten betroffenen Branchen waren das Gastgewerbe, die Bauwirtschaft und Dienstleister. Positiv sei auch, dass von den Firmenpleiten 51 Prozent weniger Arbeitsplätze betroffen waren, sagt Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditschutzverband von 1870, insgesamt waren es 1.200 Dienstnehmer. Die größte Insolvenz war heuer jene der Holzwerke Stingl GmbH in Guttaring mit einem Schuldenstand von 16,2 Millionen, gefolgt von der Congress Hotel Villach GmbH (13,3 Millionen) und der SKM electronics in Spittal (9,2 Millionen).
Vielen fehlt das Geld für den Privatkonkurs
Der Trend, dass immer weniger Menschen in Privatkonkurs gehen, hält an. Das liegt allerdings auch daran, dass vielen das notwendige Geld fehlt, um in Privatkonkurs gehen zu können. Der Jobverlust sei mittlerweile Hauptgrund für Geldprobleme geworden, sagt Wiesler-Hofer: „Viele Menschen, die dringend einen Privatkonkurs bräuchten, sind auf Jobsuche, um dann überhaupt einen Zahlungsplan anbieten zu können.“
Grund zum Jubeln sei die jüngste Insolvenzstatistik aber noch nicht, meint Wiesler-Hofer: „Zweifellos wird das vierte Quartal noch einiges an Eröffnungen bringen. Die Herausforderungen werden nicht kleiner. Für einen weiteren Rückgang entwickelt sich die Konjunktur zu zaghaft.“ Allerdings könnte sich laut Wiesler-Hofer die Erwartung bestätigen, dass es 2014 in Kärnten zu einer leichten Konjunkturerholung kommt.
Links:
- Holzbau Stingl in Guttaring insolvent (kaernten.ORF.at, 7.8.2014)
- Insolvenzstatistik: Leichte Entspannung (kaernten.ORF.at, 24.6.2014)