Früher Beginn der Pollensaison

Die milde Witterung sorgt dafür, dass die Vegetation in ihrer Entwicklung rascher voran schreitet. Das spüren auch die Pollenallergiker. Geschätzte 160.000 Menschen leiden unter den Pollen. Jeder zweite ist gegen Gräserpollen allergisch. Deren Blüte hat eine Woche früher als sonst begonnen.

Tränende und brennende Augen, laufende Nase und Hustenreiz: Allergiker spüren gleich, wenn die Pollenbelastung der Luft zunimmt. Etwa 30 Pollenkörner pro Quadratmeter Luft erzeugen bereits eine starke allergische Belastung. Im Raum Villach ist die Belastung durch Gräserpollen bereits messbar. In den nächsten Tagen soll die Pollenfreisetzung kontinuierlich zunehmen. In den östlichen Landesteilen kann die Reizschwelle laut Pollenwarndienst lokal bereits überschritten werden. Vor allem die Pollen des Sauerampfers und des Spitzwegerichs sind bereits unterwegs und können in der Nähe von Mähwiesen höhere Werte erreichen. Allergiker sollten sich jetzt auch Ausflüge nach Friaul und Slowenien überlegen - dort sei die Vegetationsentwicklung noch weiter fort geschritten, demnach müsse mit einer hohen Gräserpollenbelastung gerechnet werden.

Pollenproben unter dem Mikroskop

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Pollenproben unter dem Mikroskop.

Dass die Gräserpollensaison heuer etwas früher beginnt als üblich, ist laut Experten ein Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels. Uwe Berger vom Pollenwarndienst: „Das heißt die Frühblüher beginnen ein bis zwei Wochen früher, das Ende der Saison bleibt gleich. Das heißt es gibt Patienten, die von Februar an bis in den Oktober durchgehend leiden. Das ist schon eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität.“

Schadstoffe: Allergene aggressiver

Durch das veränderte Klima haben sich nicht nur die Pollenflugzeiten verändert, sondern auch die Intensität der Belastungen. Pollen sind aggressiver geworden. Berger: „Durch Schadstoff- und Ozonbelastung verändert sich die Aggressivität des Allergens. In den Schlechtluftbezirken und Ballungsräumen scheint das Allergen merkbar stärker zu werden.“

Warum sich die Pollen durch die Umweltbelastungen verändern und so stärkere allergische Reaktionen beim Menschen auslösen, muss noch erforscht werden.

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