Allergien: Millionenaufwand für Behandlung

Pollenallergikern sind heuer durch die frühe Blütezeit stark belastet. Allergien sind auch zum Wirtschaftsfaktor geworden. Österreichweit werden jährlich bis zu 400 Millionen Euro für Allergietests, Medikamente und Spitalsaufenthalte ausgegeben.

Die Pollensaison hat heuer früher als sonst begonnen und das mit einer Besonderheit, erklärte Helmut Zwander, vom Pollenwarndienst: „Durch eine Südströmung hat es vorige Woche eine Situation gegeben, die mir seit dreißig Jahren nie untergekommen ist. In jedem Kubikmeter Klagenfurter Luft haben wir vierhundert bis fünfhundert Birkenpollenkörner gehabt, die nicht aus heimischen Beständen stammten, sondern aus dem Süden. Das haben die Allergiker ganz massiv gespürt.“

Pollensaison besondere Belastung für Allergiker

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Helmut Zwander, vom Pollenwarndienst.

Aktuelle Belastung durch Birke und Esche

Zu spüren sind in den nächsten Tagen vor allem Birke und Esche. Für die Fachärzte bedeutet das Hochsaison. Tagtäglich stürmen Patienten die Ordinationen um sich helfen zu lassen. Martin Tarmann, Allergiker: „Der Alltag ist relativ stark eingeschränkt. Man kann sich das so vorstellen, dass man sich fast nie konzentrieren kann, auch im Berufsleben. Man verspürt ja immer diesen Juckreiz und möchte sich die Augen reiben. Da kommt es zu Konzentrationsschwächen und Müdigkeit.“

Pollensaison besondere Belastung für Allergiker

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Gräser und Bäume blühen: Für Allergiker ist das eine große Belastung.

Immunsystem reagiert auf harmlose Stoffe extrem

Gefährlich sind die Pollen selbst für den Menschen grundsätzlich nicht - dennoch rufen sie bei Allergikern zahlreiche Beschwerden hervor. Martina Ogris, Fachärztin: „Der Körper wehrt sich dabei gegen Stoffe, die an sich gar nicht gefährlich währen. Das kann der Körper eines Allergikers aber nicht unterscheiden. Daher kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems, der Körper ist sehr gefordert, die Immunabwehr läuft auf Hochtouren.“

Pollensaison besondere Belastung für Allergiker

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Fachärztin Martina Ogris.

Gefährlich kann es werden, sagte die Ärztin, wenn es „zu einem Etagenwechsel“ komme. „Wenn die Beschwerden von rinnender Nase und juckenden Augen in Richtung Asthma Bronchiale entwickeln. Dann wird es eine belastende Angelegenheit.“

Pollen: Belastung immer länger

Neben medikamentösen Behandlungen versuchen viele Allergiker auch andere Methoden - wie etwa die Behandlung mittels Akupunktur. Laut Pollenwarndienst werden die Belastungszeiten immer länger. Wenn Patienten auch auf Gräserpollen reagieren, sind sie den juckenden Augen oder der rinnenden Nase bis zum Herbst ausgesetzt.

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