Neuer ÖVP-Chef muss Funktionäre überzeugen

Der überraschende Wechsel an der ÖVP-Spitze sorgt an der Parteibasis für Rumoren und Erklärungsbedarf. Deshalb wurden die Funktionäre Dienstagabend eingeladen. Der designierte Parteichef Christian Benger versuchte, Überzeugungsarbeit zu leisten.

Die ÖVP-Funktionäre aus den Bezirken waren offensichtlich neugierig auf den Neuen. Es kamen weit mehr, als in dem Saal im Klagenfurter Schloss Krastowitz Platz finden. Nicht allen gefällt, dass Benger in der Vorwoche überraschend vom erweiterten Parteipräsidium zum künftigen Landesrat und Parteichef gekürt wurde - mehr dazu in Umsturz an Kärntner ÖVP-Spitze (kaernten.ORF.at; 10.3.0214).

Pacher-Kritik machte Handeln nötig

So sagt der Bürgermeister von Kappel am Krappfeld, Martin Gruber: „Ihm traue ich zu, die Partei zu führen. Die Vorgehensweise, kritisiere ich, dass es keine Informationen vorher gegeben hat. Es ist über die Köpfe der Funktionäre hinweg entscheiden worden.“ Noch-ÖVP-Obmann Gabriel Obernosterer warb um Verständnis: Der Wechsel wäre seit Monaten vorbereitet und anders geplant gewesen. Die öffentliche Kritik von Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher habe aber diesen Schritt verlangt, so Obernosterer. Er wollte Schaden von der Partei abwenden - mehr dazu in Pacher bietet sich als ÖVP-Landesrat an (kaernten.ORF.at; 9.3.2014).

Erleichterung bei Obernosterer

Obernosterers vorgeschlagener Nachfolger Benger stellte sich dann den Funktionären als „entscheidungsfreudiger Kämpfer“ vor. Politische Inhalte gab es noch keine, aber viel Grundsätzliches. Die ÖVP könne nur gemeinsam erfolgreich sein, so Benger, der auch eine Tour durch die Bezirke und Täler ankündigte und um seine Chance bat. Am Ende gab es minutenlangen Applaus für den künftigen Parteichef. Benger und Obernosterer wirkten erleichtert.

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