Kursana: Heimleitung lenkt ein

Nach massiven Beschwerden der Mitarbeiter des Pflegeheimes Kursana in Villach hat es Mittwochabend erstmals ein Gespräch zwischen Heimleitung und Gewerkschaft gegeben. Dieses endete mit ersten Zugeständnissen des Dienstgebers. Im Februar wird weiterverhandelt.

Mehrere Mitarbeiter des Pflegeheimes hatten sich wegen „unzumutbarer Arbeitsbedingungen“ an die Gewerkschaft gewandt. Vier Stunden lang wurde am Mittwoch zwischen Gewerkschaft und Heimleitung verhandelt. Die Gewerkschaft hatte vorab gerichtliche Schritte angedroht, der Gang zum Arbeitsgericht sei derzeit nun kein Thema, sagt Günther Muhrer von der Gewerkschaft nach der vierstündigen Sitzung.

Zu dem Gespräch war der Kursana-Geschäftsführer aus Deutschland samt Rechtsexperten angereist, weil man wusste, dass es heikle Themen zu beantworten gibt. Die Mitarbeiter hatten sich unter anderem darüber beschwert, dass es, wenn sie kurzfristig für Kollegen einspringen, keine Zuschläge gibt, auch nicht an den Wochenenden. Es gibt auch Vorwürfe, die Geschäftsführung hätte Löhne nicht korrekt ausbezahlt. Die Staatsanwaltschaft wurde diesbezüglich aufgrund anonymer Anzeigen aktiv.

Ausständige Überstunden werden ausbezahlt

Von der Kursana-Geschäftsführung hieß es nach der Gesprächsrunde schriftlich, man werde den Überstunden-Forderungen der Mitarbeiterinnen nachkommen. Die ausständigen Summen, im Einzelfall bis zu 4.000 Euro, würden ausbezahlt. Ab Februar würden Zuschläge von 25 Prozent gezahlt, wenn Mitarbeiterinnen kurzfristig für Kolleginnen einspringen.

Im Februar wird es eine weitere Gesprächsrunde bei Kursana geben. Dabei soll die Einhaltung der am Mittwoch schriftlich festgehaltenen Vereinbarungen überprüft werden. Manche Themen müssten auch noch geklärt werden, sagt Gewerkschafter Günther Muhrer. Angestrebt seien so genannten Betriebsvereinbarungen. Sollte dies nicht erreicht werden können, sei ein weiteres Eingreifen der Gewerkschaft möglich. Vereinbart wurde auch, dass der Betriebsrat mögliche weitere Missstände sofort weiterleitet.

Kursana: Keine Löhne vorenthalten

In einer Aussendung am Donnerstag wies die Kursana Residenz Villach Behauptungen zuück, wonach Mitarbeitern Löhne vorenthalten wurden oder dass es staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen nicht korrekt ausgezahlter Löhne gebe. In den letzten Jahren habe es immer wieder durch anonyme Anzeigen Versuche gegeben, den Ruf von Kursana zu schädigen. Anfang 2014 wurde Anzeige gegen Unbekannt wegen Verleumdung gestellt.

Hotlines eingerichtet

Der Fall Kursana hatte eine Lawine von Beschwerden auch aus anderen Pflegeheimen in Kärnten losgetreten. Bei einer von der Gewerkschaft eingerichteten Hotline gingen zahlreiche Anrufe ein. Auch die Kärntner Arbeiterkammer sichert unter Druck geratenen Mitarbeitern der Pflegedienste ihre Unterstützung zu. Betroffene können sich bei der AK melden. Die Hotline der Gewerkschaft lautet: 050 301 25000, die Arbeiterkammer ist unter 050 477 1000 zu erreichen.

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