Ambrozy zu Seenverkauf befragt

Beim Seen-Untersuchungsausschuss im Landtag war am Mittwoch Ex-SPÖ-Vorsitzender Peter Ambrozy geladen. Laut Rechnungshof zahlte das Land um zwölf Millionen Euro zuviel - Ambrozy meinte, es sei falsch verhandelt worden.

Ambrozy und weitere Zeugen waren auf Antrag der Opposition, vor allem der Freiheitlichen, zum Seen-U-Ausschuss geladen. Dieser beleuchtet ja den Kauf der See-Liegenschaften des ÖGB durch das Land Kärnten. Laut Rechnungshof bezahlte das Land um zwölf Millionen Euro zuviel.

„Ich weiß garnicht, warum ich als Zeuge geladen worden bin“, wunderte sich der Ex-SPÖ-Chef. Zum Zeitpunkt des Seen-Kaufs war er nicht mehr in der Politik. „Vielleicht wollten sie mich alle im Landtag wieder sehen?“, scherzte Ambrozy in Richtung der Abgeordneten.

„Land und ÖGB brauchten keinen Vermittler“

Die Freiheitlichen wollten Ambrozy befragen, ob er das Seen-Geschäft zwischen dem Land Kärnten und dem ÖGB angebahnt oder vermittelt hätte? Der damalige Landeshauptmann Haider und der ÖGB hätten keinen Vermittler gebraucht, so Ambrozy.

Gegenüber dem ORF sagte er, die Gesprächspartner seien einander bekannt gewesen. „Man hat offensichtlich einen - aus meiner Sicht - guten Deal gemacht - im Interesse der Bevölkerung. Für mich ist es unverständlich, warum daraus ein politisches Thema gemacht wird. Wahrscheinlich geht es ausschließlich darum, dass die jetzige FPÖ ihrem verstorbenen Landeshauptmann eines auswischen will.“

Ambrozy kritisiert „dilettantischen“ Verkauf

Das Land Kärnten habe aus für ihn unverständlichen Gründen „eine Verkaufsstrategie an den Tag gelegt, die die öffentliche Hand nie machen darf, denn sonst bleibt sie immer die Zweite. Aus dem Gutachten der Verkaufsabsicht ist eine Zahl hervorgegangen, die geringer ist als das, was das Land gezahlt hat. Wenn man einen Verkauf so dilettantisch angeht kommt man in ein Dilemma, in dem sich das Land jetzt befindet.“

Nun wartet der Ausschuss, ob der freiheitliche Ex-Politiker, Harald Dobernig, doch befragt wird. Der Ausschuss beantragte Amtshilfe beim Bezirksgericht Klagenfurt. Noch gibt es keine Antwort, sagte die Ausschussvorsitzende, Barbara Lesjak.

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