Firmenpleiten auf Vorjahresniveau

Die Jahresbilanz der Unternehmenspleiten zeigt in etwa das Vorjahresniveau. Insgesamt gab es 414 Insolvenzen, 182 davon wurden nicht eröffnet. Die Schulden betrugen 327 Mio. Euro, insgesamt waren 2.775 Dienstnehmer betroffen. Die Zahl der Privatkonkurse ging zurück.

Laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 0,4 Prozent unter der des Vorjahres. Drei Betriebe mehr mussten heuer Insolvenz anmelden. Die Schulden erhöhten sich um 28,2 Prozent. Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter erhöhte sich um 58 Prozent.

Ein Viertel sind Sanierungsverfahren

Von den 232 eröffneten Verfahren wurden 54 Sanierungsverfahren eröffnet (23 Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung und 31 Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung). Laut Barbara Wiesler-Hofer vom KSV sind in Kärnten knapp ein Viertel der eröffneten Verfahren Sanierungsverfahren mit und ohne Eigenverwaltung.

Die größten Insolvenzen 2013

  • GriffnerHaus AG, Schulden rd. 34,1 Mio. Euro, 254 Dienstnehmer.
  • MAGE Gehring GmbH, Haimburg. Schulden rd. 23,3 Mio Euro, 102 Dienstnehmer.
  • Biomasse - Energie GmbH, Villach. Schulden rd. 19,0 Mio. Euro, 22 Dienstnehmer
  • Ing. E Roth GesmbH und WIGO-Haus Vertriebsges.m.b.H., Feldkirchen und Klagenfurt. Schulden rd. 18,9 Mio. Euro, 104 Dienstnehmer.
  • MBM Metallbau Mörtl GmbH, Grafenstein. Schulden rd. 15,9 Mio. Euro, 106 Dienstnehmer.
  • ELAN Sportartikelerzeugungs- und Handelsgesellschaft m.b.H., Fürnitz. Schulden rd. 14,0 Mio. Euro, 145 Dienstnehmer.
  • a-Print Bogen- und Rollenoffset Druck GmbH Klagenfurt. Schulden rd. 13,2 Mio. Euro, 49 Dienstnehmer.
  • Production Technology System PTS Austria GmbH, Klagenfurt. Schulden rd. 7,2 Mio. Euro, 51 Dienstnehmer.
  • Der Bäcker Legat GmbH, Klagenfurt. Schulden rd. 7,1 Mio. Euro, 135 Dienstnehmer.
  • Xpirio Telekommunikation & Service GmbH Klagenfurt. Schulden rd. 6,6 Mio. Euro, 61 Dienstnehmer.

Weniger Privatkonkurse

Die Zahl der Privatkonkurse ist um neun Prozent oder neun Fälle gegenüber 2012 gesunken. Heuer wurden 651 Privatkonkursverfahren eröffnet. Hinter Vorarlberg liegt Kärnten mit diesem Rückgang an zweiter Stelle. Laut KSV wurden die Privatkonkurse geschaffen, um überschuldeten und zahlungsunfähigen Personen die Möglichkeit zur Entschuldung zu geben. Ein Privatkonkurs bedingt aber auch, dass eine gewisse Quote der Schulden bedient werden könne. Ist dies nicht der Fall, kann das Verfahren nicht eröffnet werden. So gesehen sei der Rückgang der eröffneten Verfahren nicht unbedingt eine gute Nachricht. Denn bei nicht eröffneten Privatkonkursen bleiben alle Schulden aufrecht.

Private und ehemalige Unternehmer

Gründe für Privatkonkurse sind laut KSV Arbeitslosigkeit oder ein erheblicher Rückgang des Einkommens, Krankheit, Scheidung oder andere Belastungen im familiären Umfeld. Unter den Privatkonkursen seien aber auch Unternehmer, die für die Schulden ihrer pleite gegangenen Firma persönlich haften. Bei den „echten“ Privatschuldnern beträgt die durchschnittliche Verschuldung 63.000 Euro, bei den ehemaligen Selbstständigen rund 300.000 Euro pro Fall.

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