Militär: Reformen dringend nötig

Der Kärntner Militärkommandant Walter Gitschtaler und der Präsident der Offiziersgesellschaft, Willibald Albel, sind bei der Wehrpflicht geteilter Meinung. Einig sind sie sich bei der Notwendigkeit von Reformen.

Militärkommandant Walter Gitschtaler sagte, er sei nicht enttäuscht, obwohl er sich klar für ein Berufsheer ausgesprochen habe. Es gehe nicht um persönliche Befindlichkeiten. Das System Berufsheer habe für ihn Vorteile, die Entscheidung der Bürger sei zu respektieren.

Gitschthaler Militärkommandant

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Walter Gitschthaler

„Reformierung unbedingt nötig“

Für ihn kommen beide System in Frage, nur nicht das jetzige, dies sei zu reformieren. Alle wissen, dass die Ineffizienz des Systems liege darin, dass man Rekruten sechs Monate ausbilden, die nicht mehr gebraucht werden. Man habe zuviele Funktionssoldaten, lasse die Miliz nicht mehr üben und hole sie nicht mehr für militärische Aufgaben herein. Jeder müsse an der Reformierung des jetzigen Systems mitarbeiten, sagte Gitschthaler.

„Wehrdienst attraktiver machen“

Der erste Bereich sei es, den Grundwehrdienst für die Rekruten attraktiver gestalten, die Ausbildung müsse interessanter werden. Sie müsse sinnvoller und sinngebender für den Rekruten werden, damit er für sein Leben etwas mitnehmen könne. Der zweite große Handlungsbedarf sei eine drastische Reduktion der Funktionssoldaten. Drittens habe man großen Handlungsbedarf im Bereich Umgangston mit den Rekruten und nannte als Stichwort Schikanen. Die Rekruten müssen als Mitarbeiter betrachtet werden, so Gitschthaler.

Abel Offiziersgesellschaft

ORF

Willibald Abel

Offiziersgesellschaft zufrieden

Der Präsident der Offiziersgesellschaft und Milizoffizier, Willibald Albel, sprach sich für die Wehrpflicht aus und zeigte sich daher mit dem Ergebnis der Volksbefragung sehr zufrieden. Es zeige, dass die Kärntner mit dem jetzigen System verwurzelt sei, das Heer haben einen wichtigen gesellschaftlichen Aspekt und habe sich bewährt. Reformbedarf sehe er vor allem in der Attraktivität des Wehrdienstes, es müsse auch wieder Truppenübungen geben, so Abel.

„Keinesfalls bei jetzigen System bleiben“

Es müssen sich nun die Regierung und das Parlament überlegen, die Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Aufträge ausführen zu können. Auf keinen Fall dürfe man beim jetzigen System bleiben. Auswirkungen auf das Militärkommando und auf die Kasernenstandorte in Kärnten sehe er keine Änderungen. Kärnten sei sehr gut aufgestellt.

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