Asyl: Kärnten erfüllt Betreuungsquote

Kärnten wird die vom Bund vorgegebene Flüchlingsbetreuungsquote von 150 weiteren Plätzen erfüllen, sagte LH Gerhard Dörfler (FPK) Montagabend in der „Radio Kärnten Streitkultur“. Noch diese Woche wird ein weiteres Quartier in Bleiburg in Betrieb genommen werden.

Aufgrund der angespannten Belegungssituation in den Asylwerber-Erstaufnahmestationen des Bundes in Traiskirchen und Thalham wurde zwischen dem Bund und Land Kärnten die Übernahme von 150 weiteren Asylwerbern bis Ende November vereinbart. Die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten für Asylwerber gestalte sich nach wie vor schwierig, sagte Dörfler Montagabend in der „Radio Kärnten Streitkultur“. In vielen Gemeinden gäbe es Vorbehalte, das Thema Asyl sei nach wie vor negativ behaftet, darüber waren sich alle Diskussionsteilnehmer einig.

Dennoch konnten nun genügend Plätze gefunden werden, so Dörfler. Obwohl in St. Kanzian wegen Protesten eine Betreuungseinrichtung nicht geöffnet werden konnte, werde man in Kärnten „ohne Zeltlager und Container“ auskommen - mehr dazu in Streitkultur zu Asyl: Kärnten erfüllt Betreuungsquote.

Weiteres Quartier in Bleiburg ausverhandelt

Nach Gesprächen zwischen Vertretern aller Gemeindefraktionen und dem Land habe man sich darauf geeinigt, in Bleiburg im „Gasthaus Linde“ ein weiteres Asylquartier einzurichten, gab Dörfler am Dienstag bekannt. Beworben hätten sich mehrere Betreiber. Die Bevölkerung rund um den Standort der Asylwerberunterkunft werde in den kommenden Tagen mittels Flugblatt über den Standort und die Unterbringung informiert.

Betreiber Anton Stefitz sagte dazu am Mittwoch gegenüber dem ORF Kärnten: „Ich habe die Anrainer schon vor sechs Jahren, wo das Thema im Raum gestanden ist, informiert. Leider war das jetzt für mich auch sehr kurzfristig. Ich habe es erst am Freitagabend erfahren. Seit damals sind wir dabei, das Haus herzurichten. Das ist irgendwie danebengegangen. Ich habe schon mit einigen Anrainern gesprochen und denke, dass ihre Befürchtungen schwerwiegender sind, als sich die Situation dann tatsächlich darstellen wird.“

Asylwerberheim Linde Bleiburg

ORF

Das künftige Asylwerberheim Linde

Dörfler: Kasernenunterbringung abgewendet

Die Stadtgemeinde Bleiburg habe bereits während der Jugoslawien-Krise in den 90er-Jahren in vorbildhafter Weise hilfsbedürftige Fremde aufgenommen und versorgt. Mit der Einigung in Bleiburg werde eine mögliche „Zwangsbeglückung“ durch die vom Bund angedachte Belegung der Goiginger Kaserne mit Asylwerbern abgewendet.

Man bemühe sich, die Asylwerber in gut betreuten und vom Land beaufsichtigten Quartieren unterzubringen und die Standorte möglichst auf viele verschiedene Gemeinden aufzuteilen, erklärte Dörfler. Damit werde ein Untertauchen von Asylwerbern in nicht vom Land beaufsichtige Quartiere verhindert.

Links: