Asylquote: Weiter Suche nach Unterkünften

Kärnten muss bis Ende November 150 zusätzliche Asylwerber unterbringen, wenn es die Vereinbarung mit dem Bund einhalten will. Rund 100 Plätze wurden schon gefunden. LH Gerhard Dörfler (FPK) ist zuversichtlich, die Quote erfüllen zu können.

Breit angelegte Bürgerversammlungen in St. Kanzian auf der einen Seite und eine Entscheidung ganz ohne Information und Bürgerbeteiligung in St. Andrä auf der anderen - wie geht das zusammen? Für den Kärntner Füchtlingsreferenten Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) sind die beide Gemeinden nicht vergleichbar. In St. Kanzian gebe es bereits drei Asylwerberunterkünfte, in St. Andrä keine, wie auch der gesamte Bezirk Wolfsberg ein Nachzügler bei der Unterbringung von Asylwerbern sei.

Der Landeshauptmann zeigt sich verwundert, dass die jüngste Unterbringung der Asylwerberfamilien auf der Saualm dieselben Reflexe ausgelöst habe, wie die aufgelassene Sonderanstalt. Der jetzt unter Vertrag genommene Betrieb habe zuvor Verträge mit großen Reiseveranstaltern gehabt, sagt Dörfler.

Dörfler: Angst größer als das Problem

Und im übrigen - so Dörfler - gebe es in Kärnten durchaus Vorzeige-Gemeinden, die ohne viel Aufhebens bespielgebend seien. So habe Kirchbach im Gailtal zwei Betreuungseinrichtungen, über 90 Asylwerber würden dort betreut. Als weitere positive Beispiele nennt Dörfler St. Urban und Straßburg. Dörfler: „Die Angst und Sorge ist oft größer als das Problem.“

Diakonie und Caritas sollen Asylwerber betreuen

Weiter Unterkünfte seien in Waiern bei Feldkirchen im Bereich de la Tour vorgesehen und im Landeserziehungsheim Görtschach würden rund 30 Jugendliche untergebracht.

Insgesamt sei von den rund 150 benötigten Plätzen schon ein Großteil gefunden: „Derzeit liegen wir bei etwa 100 bis 120 Plätzen. Wir sind noch auf der Suche.“ Rund 20 Asylwerber werde die Diakonie betreuen, es sei auch vorgesehen, dass die Caritas 20 weitere betreut. Dörfler: „Ich hoffe, dass es uns so gelingt, bis 30. November jedenfalls den Großteil der Quote zu erfüllen.“

Verstärkte Kontrollen des Heeres gefordert

Und Dörfler verknüpft das Schlepperwesen mit den Aufgaben des Bundesheeres: Die Grenze zu Ungarn sei wieder sehr löchrig geworden, verstärkte Assistenzeinsätze des Bundesheers daher unumgänglich, so seien Forderung.

Grüne: Zuteilung chaotisch

Grünen-Bezirkssprecherin Zalka Kuchling ortet bei der Zuteilung von Flüchtlingen in Kärntner Unterbringungen „Chaos“. Die Kriterien des Landes seien nicht transparent, das zeige ein Fall in St. Kanzian. Dort sei ein Haus bereits für 50 Flüchtlinge mit dementsprechenden Investitionen instand gebracht worden. Nun sei dem Hausbetreiber am Montag in der Landesregierung der angekündigte Vertrag verwehrt worden. Zudem sei eine Informationskampagne für die Kärntner Bevölkerung „unumgänglich, um weitere Verunsicherungen zu vermeiden“, so Kuchling.

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