Dalai Lama: Jahrhundert des Friedens
Der Friedensnobelpreisträger rief die jungen Menschen dazu auf, sich dessen bewusst zu sein, dass Gewalt keine Konflikte lösen könne, sondern stets nur noch mehr Gewalt hervorbringe.
Appell an Medien: Wichtige Rolle als Aufdecker
Der 76-Jährige saß gut gelaunt am Podium, flankiert von seinem Übersetzer und dem Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK), und richtete einen Appell an die Medien, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein.
„In einem freien Land gibt es auch ungesunde Dinge, die passieren, wie Korruption, und da ist es Ihre Verantwortung, die Menschen darüber informieren“, so der Dalai Lama. Die Journalisten müssten hinter die Kulissen schauen, dies gelte für alle Institutionen, ob politischer, religiöser oder kommerzieller Natur. „Sie sollten eine lange Nase haben, am besten so lange wie ein Elefantenrüssel“, meinte er lächelnd. Ganz wichtig sei dabei, dass die Medien dabei unvoreingenommen und objektiv an die Dinge herangehen müssten.
APA/Gert Eggenberger
Auch Situation in Tibet Thema
Die Frage nach der Situation in Tibet durfte bei dem Pressegespräch natürlich nicht fehlen. Der Dalai Lama verknüpfte die Thematik mit seinem Medien-Appell und meinte, die 1,3 Milliarden Chinesen hätten ein Recht darauf, über die tatsächliche Lage informiert zu werden. Wenn dies der Fall wäre, könnten sie sich auch ein Urteil bilden.
Wenn er in Indien mit seinen chinesischen Brüdern und Schwestern zusammentreffe, stelle er immer wieder fest, dass diese gar nicht wüssten, was sich in Tibet abspiele. Er verlangte daher, das Rechtssystem in China müsse auf internationale Standards angehoben werden.
Die Tibeter selbst hätten im Exil den Weg in Richtung Demokratie eingeschlagen. Mit seiner Entscheidung, die politische Führung an einen gewählten Vertreter seines Volkes abzugeben, habe er mit einer 400 Jahre alten Tradition gebrochen. Mit diesem Schritt sei auch eine gewisse Last von seinen Schultern genommen worden, „in gewisser Weise bin ich jetzt ein freier Mann“.
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„Bin nur ein einfacher Mönch“
Auf die Frage, wie er sich selbst nennen würde, gab es eine seiner humorvollen Antworten: „Manche nennen mich Gottkönig, manche lebender Buddha, manche auch Dämon, aber das ist alles Unsinn. Ich bin nur ein einfacher buddhistischer Mönch.“ Die Untertreibung seiner Selbstbeschreibung ist ihm dabei durchaus bewusst. Dass einige Besucher, denen er die Hand schüttelte, darob in Tränen ausbrachen, dürfte ihm auch nicht zum ersten Mal passiert sein.
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Dörfler: Dankbar für Lebensweisheiten
Landeshauptmann Gerhard Dörlfer sagte, der Besuch des Dalai Lama sei eine große Ehre für Kärnten. Er persönlich sei dankbar für dessen Lebensweisheiten, deren Essenz Güte und Mitgefühl sei.
„Sie haben ein Land umarmt, weil Sie eine besondere Freundschaft mit Heinrich Harrer und dessen Gattin Carina hatten bzw. haben, weil Sie sich auch in Knappenberg und Hüttenberg wie zuhause fühlen“, so Dörfler.
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Am Freitagnachmittag stand noch ein Treffen mit Vertretern anderer Religionen in Klagenfurt auf dem Programm. Am Vormittag hatte der Dalai Lama die goldene Ehrenmedaille der Stadt Klagenfurt erhalten. -mehr dazu unter Dichtes Programm für den Dalai Lama.