Weiterer Verhandlungstag im Flick-Prozess

Am Dienstag wurde am Bezirksgericht Budapest der Prozess gegen die mutmaßlichen Diebe des Flick-Sarges fortgesetzt. Angeklagt wegen Diebstahls, Erpressung und Störung der Totenruhe sind ein ungarischer Rechtsanwalt und zwei Komplizen. Der Hauptzeuge leugnete weiterhin die Tat.

Wie seine Verteidigerin betonte, wollte ihr Mandant nur dem Zweitangeklagten helfen, da dieser wegen eines Erbstreits angeblich von mehreren Personen aus der Ukraine und Moldawien „bedroht wurde“. Diese sollen den Rumänen gezwungen haben, den Sarg zu stehlen.

Am zweiten Verhandlungstag wurden Mitarbeiter der von der Familie Flick eingesetzten privaten Sicherheitsfirma als Zeugen angehört. Diese schilderten ihre Tätigkeit, die schließlich zur Auffindung des Sarges geführt hatte.

Sarg aus Familiengruft entwendet

Der Sarg mit den sterblichen Überresten des Milliardärs Karl Friedrich Flick war im November 2008 aus der Familiengruft in Velden gestohlen worden und konnte erst ein Jahr später in einem Wald bei Budapest sichergestellt werden. Flick war 2006 im 79. Lebensjahr verstorbenen.

Hauptangeklagter leugnet weiter Straftat

Ein Mitarbeiter der ungarischen Sicherheitsfirma erinnerte daran, dass es der Drittangeklagte gewesen sei, der die Detektive letztlich zum verschwundenen Sarg dirigiert hatte, der in einem Waldstück in Budapest versteckt war.

Mitarbeiter seiner Sicherheitsfirma hätten ihn lange Zeit beobachtet und den Mann dann gestellt. Der Verdächtige habe daraufhin Angaben zum Versteck des Sarges gemacht, das er als eine Art Garage bezeichnete. Weiters soll er zugegeben haben, im Auftrag des Hauptangeklagten den Sarg von Wien nach Budapest transportiert zu haben. Der Drittangeklagte bestätigte die Richtigkeit dieser Angaben.

Am nächsten Verhandlungstag am 30. August sollen weitere Mitarbeiter der Sicherheitsfirma als Zeugen vor Gericht erscheinen.

Prozessbeginn drei Jahre nach Sarg-Fund

Erst drei Jahre nach der Entwendung des Sarges von Karl Friedrich Flick hat der Prozess gegen die Verdächtigen im vergangenen März begonnen.

Der Diebstahl aus der Familiengruft auf dem Friedhof von Velden in Kärnten war am 19. November 2008 bekannt geworden. Am 3. Dezember 2009 ist der Sarg mit den sterblichen Überresten des Milliardärs zum zweiten Mal in Velden bestattet worden.

Angeklagte bestritten bisher alles

2009 wurden die drei Verdächtigen ausgeforscht und festgenommen. Hauptverdächtig ist ein Jurist, der Zweitangeklagte stammt aus Rumänien. Sie sollen mit Hilfe unbekannter Täter den Diebstahl begangen haben.

Anfang März wurde der Prozess in Ungarn eröffnet. Der Hauptangeklagte, ein Jurist, bestritt, die Mitangeklagten mit dem Diebstahl des Flick-Sarges beauftragt zu haben. Die Angeklagten bestritten auch, dass sie von der Familie Flick sechs Millionen Euro Lösegeld verlangt haben.

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