Vermisster angeblich in Brasilien gesehen

Zu dem vermissten Villacher Elmar S. (30) gibt es eine heiße Spur: Er wurde angeblich in Brasilien gesehen und erkannt. Nun wird auch im Dreiländer-Eck Brasilien, Peru und Bolivien nach dem jungen Mann gesucht.

Cornelia Bejach-Zucha, eine Freundin der Familie, teilte dem ORF Kärnten mit, dass der junge Mann angeblich in Brasilien gesehen und erkannt worden sei - im Zeitraum zwischen 12. und 26. Oktober.

„Durch einen Abhebungsversuch Elmars mit der Visa-Card in einem Hotel in Rio Branco ist die Polizei und die Botschaft an den Direktor des Hotels herangetreten. Er bestätigte, dass Elmar namentlich vom 12. bis 26. Oktober registriert war. Auch auf einem Foto wurde er erkannt“.

„Eltern über erste handfeste Indizien überglücklich“

Laut Bejach-Zucha lieferten diese Hinweise „erste handfeste Indizien“ auf den Verbleib des Vermissten, über die dessen Eltern natürlich „unheimlich glücklich“ wären. Der Villacher soll zudem einem Hotel-Mitarbeiter in Rio Branco gesagt haben, er fahre nach Brasiliea, in die Nähe Brasiliens und Perus weiter, und werde dann weiter nach Bolivien reisen.

Abgebrochen werde die Suche jetzt natürlich nicht, im Gegenteil, so Bejach-Zucha. „Die Eltern werden in La Paz ihre Koffer packen und ihrem Sohn flugs hinterherreisen“. Laut Bejach-Zucha gebe es jedenfalls keinen triftigen Grund dafür, warum Elmar S. den Kontakt zu seinen Eltern abbrechen und spurlos hätte verschwinden sollen. „Das wird uns Elmar, wenn er vor uns steht, selbst erklären - aber was weiß man schon, was in so einem jungen Mann vorgeht?“.

Eltern reisten vermissten Sohn nach

Am Sonntag waren die Eltern des 30-Jährigen nach La Paz geflogen, um auf eigene Faust nach ihrem Sohn zu suchen.

Der Taxifahrer, der ihn zuletzt sah, auch der Hotelcomputer, mit dem er seine Reiseroute geplant haben soll, lieferten Anhaltspunkte und Hinweise, denen die Eltern in La Paz nachgingen. Sie trafen sich zunächst mit dem Botschafter, um zu besprechen, wie und wo nach ihrem vermissten Sohn gesucht werden soll.

Koordination von Kärnten aus

Cornelia Bejach-Zucha koordiniert die Suche von Kärnten aus. Sie hatte am Montag schon telefonischen Kontakt mit den Eltern. Als erstes versuchten die Villacher jene Taxifahrer zu kontaktieren, die ihren Sohn an jenem 20. September zuletzt gesehen haben könnten, um auf die Spur Elmars zu kommen.

Hotelcomputer wird untersucht

Cornelia Bejach-Zucha: „Er hat in der Nacht vom 20. sehr sehr lange vor dem Computer gesessen. Sie vermuten, dass Elmar dort seine Reiseroute geplant hat“.

Ein Fachmann werde versuchen, in diesen Hotelcomputer hineinzukommen und zu knacken, um zu erfahren, wo man weiter suchen müsse.

Hoffnung durch Aufruf im bolivianischen Fernsehen

Die Eltern erhoffen sich aber vor allem von der Ausstrahlung eines Videos in drei bolivianischen Fernsehsendern mehr Informationen. Der Appell wurde noch am Montag im Fernsehen gesendet.

Mehr zum Thema:

Villacher in Bolivien vermisst
(kaernten.ORF.at)

Das Handy des 30-Jährigen ist ausgeschaltet, Krankenhäuser und Leichenhallen wurden überprüft. Die Polizei stellt mehr Personal für die Suche nach dem Villacher zur Verfügung und setzt auch eine Belohnung für Hinweise auf den Vermissten aus.