Villacher in Bolivien vermisst

Seit mehr als einem Monat fehlt von Elmar S. (30) aus Villach jede Spur. Der Informatiker brach Anfang September zu einer Südamerika-Reise auf, trat den Rückflug jedoch nie an. Nun suchen seine Eltern in Bolivien nach ihrem Sohn.

Laut einem Online-Bericht der „Kleinen Zeitung“ ist jeder Kontakt zu Elmar S. abgebrochen. Am Sonntag bestätigte auch das Außenministerium, dass der Mann seit über einem Monat als vermisst gilt. Alle Versuche der Eltern, mit dem 30-Jährigen nach dem 20. September Kontakt aufzunehmen, blieben erfolglos.

Elmar S.

Cornrelia Bejach-Zucha

Chronologie der Ereignisse

Am 1. September trat Elmar S. seine Reise nach Südamerika an, um Land und Leute kennenzulernen. Regelmäßig meldete sich der als sehr verlässlich geltende 1,86 Meter große und rotblonde Villacher bei seiner Familie. Am 18. September reiste er von Peru nach Bolivien weiter und checkte in einem Hotel zwölf Kilometer außerhalb der Hauptstadt La Paz ein.

Anruf als letztes Lebenszeichen
Das letzte Lebenszeichen gab es am 19. September. Er rief sein Eltern an, danach war er nicht mehr erreichbar.

Einen Tag später hob er mit seiner Bankomatkarte im Zentrum von La Paz Geld ab und meldete sich kurz darauf noch einmal bei seinen Eltern - es sollte das letzte Lebenszeichen des Sohnes sein. Alle Versuche, nach diesem Zeitpunkt mit dem 30-Jährigen Kontakt aufzunehmen, blieben erfolglos. Das Handy ist ausgeschaltet.

Die Überwachungskamera bei dem Bankomaten war an dem Tag defekt, es gibt also keinen sicheren Beweis, dass wirklich der Villacher Geld behoben hat.

Laut bolivianischen Medien stellte der Leiter der Sonderkommission für Verbrechensbekämpfung, Jorge Toro, die Vermutung an, dass Elmar S. in der Stadt Caranavi war und sich an einer Demonstration beteiligt hatte. Der österreichische Generalkonsul in Bolivien, Dieter Hausherr, stellte dies in Abrede. Man habe von S. Fotos gezeigt, niemand habe ihn dort gesehen und er würde mit seinem roten Haaren und seiner Größe sicher auffallen.

Nun soll überprüft werden, ob er das Land überhaupt verlassen hat.

Eine Nachfrage der Polizei bei Hotels, Pensionen und Jugendherbergen blieb ergebnislos.

Zeitungsausschnitt Bolivien Suche nach vermissten Elmar S.

Cornrelia Bejach-Zucha

Eltern warteten vergeblich auf Ankunft

Am 29. September hätte Elmar S. nach Hause fliegen sollen, sein Platz in der Air-France-Maschine blieb jedoch leer. Als die Eltern schließlich vergeblich in der Bahnhofshalle in Villach auf ihren Sohn warten, erstatteten sie eine Vermisstenanzeige. Die Polizei in Bolivien suchte Hotels, Krankenhäusern und Leichenhallen nach dem Villacher ab, überall im Land wurden Flugblätter aufgehängt, was ebenfalls erfolglos blieb: Von dem Verschollenen keine Spur.

Die Eltern wollen nun bei der Suche nach ihrem Sohn helfen. Sie sind mittlerweile nach Bolivien gereist. Laut Polizei könne neben anderen denkbaren Gründen für das Verschwinden des jungen Kärntners auch ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden. Nun würden die Anstrengungen, Elmar S. doch noch zu finden, verstärkt.

Link: