Hummer-Prozess: 15 Jahre Haft für Villacher
In seinem Schlusswort bat der Angeklagte Richter Attila Joo, sich bei den im Gerichtssaal anwesenden Angehörigen des getöteten Polizisten entschuldigen zu dürfen. „Es tut mir sehr leid. Ich war in Panik, ich wollte es nicht. Verzeihen Sie mir.“ Anschließend unterbrach der Richter die Verhandlung. Um 10.00 Uhr wurde das Urteil verkündt. Dem Mechaniker, der seine Schuldlosigkeit immer wieder beteuert hatte, drohte sogar eine Freiheitsstrafe bis zu lebenslang.
Urteil nicht rechtskräftig
Die 15 Jahre Zuchthaus, die einen verschärften Strafvollzug bedeuten, sind nicht rechtskräftig. Nach Beratung mit seiner Verteidigung berief der Österreicher gegen das Urteil. Staatsanwalt Csaba Nagy gab keine Erklärung ab.
Richter Attila Joo wies nach seiner stundenlangen Urteilsbegründung auf die mildernden Umstände hin: die zwei minderjährigen Kinder des gebürtigen Kärntners, seine Zeit in der Untersuchungshaft sowie seine Unbescholtenheit in Ungarn. Dem gegenüber stehen das Zusammenwirken dreier Straftaten, die länger dauernde und sehr aggressive Tat und der Widerstand gegen die Polizei, so der Richter.
Staatsanwalt forderte verschärften Strafvollzug
Staatsanwalt Csaba Nagy forderte am letzten Verhandlungstag am Dienstag in seinem Schlussplädoyer eine Haftstrafe, und zwar im Zuchthaus, was einen verschärften Strafvollzug bedeutet. Verteidiger Janos Buza bat um eine milde Strafe mehr dazu in - Mordprozess gegen „Hummer“-Fahrer vor Urteil (kaernten.ORF.at; 23.9.2014)