Pflegestudium wertet Beruf auf
85 Interessenten schafften das Auswahlverfahren für das neue Studium Gesundheits und Krankenpflege, darunter nur sechs Männer. Einer von ihnen ist Quereinsteiger und hat zuvor in der Produktion gearbeitet.
120 Studienplätze gäbe es. Die Studierenden erhalten eine dreijährige Ausbildung von der Pflege, über Medizin, Soziale Arbeit bis hin zum Gesundheitsmanagement.
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„Mit Ärzten auf Augenhöhe agieren“
Ziel ist es, in gewissen medizinischen Entscheidungen auf Augenhöhe mit den Ärzten zu kommen, sagt Anita Mitterdorfer von der Fachhochschule Kärnten: „Mit diesem Studium soll es attraktiver gemacht werden, dass sich mehr junge Menschen für diesen Studienzweig entscheiden. Sie sehen das medizinische Interesse und die Vielfältigkeit. Nicht zuletzt verdienen sie auch sehr gut. Gleich nach Studienende haben sie ein solides Grundgehalt von um die 2.000 Euro.“
Zukunftskonzepte für Pflege gefragt
Die späteren Akademiker sollen keinesfalls das diplomierte Pflegepersonal ersetzen, heißt es. Auch nach dem Studium werden die Absolventen hauptsächlilch am Patienten arbeiten, allerdings sollen sie auch Zukunftskonzepte für die Pflege entwickeln. Diese brauche es dringend, so die Diakonie, die das neue Studium begrüßt.
Sendungshinweis:
Kärnten heute, 5. Oktober 2018
Besonders Pflegeheime und mobile Dienste leiden unter Personalmangel, wohl auch, weil die Mitarbeiter in diesen Bereichen deutlich schlechter verdienen als etwa in Krankenhäusern. Laut Werner Simonitti von der Diakonie sei die Politik gefragt, denn es werde in Zukunft nicht unbedingt einfacher werden - egal wie die Zukunft aussehe: „Ich denke, dass es notwendig sein wird, Rahmenbedingungen zu schaffen, was das Gehalt, den Personalschlüssel und die Arbeitszeitenbetrifft.“
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Ziel: Pflegenotstand vermeiden
Anita Mitterdorfer sagt, an der Fachhochschule sei man bemüht, alle Pflegebereiche miteinzubeziehen. Die Hälfte der dreijährigen Ausbildung verbringen die Studierenden in der Praxis: „Ich als Studiengangsleitung bin bemüht, mit der Praxis eng zusammenzuarbeiten, um die Probleme aufzugreifen und die Ausbildung so zu lenken, dass das ausgebildet wird, was gebraucht wird.“ Die Experten sind sich einig, dasss ein Pflegenotstand in den Heimen und zu Hause, wie es ihn in Deutschland schon gibt, vermieden werden müsse.
Links:
- Mehr Chancen durch Weiterbildung in Pflege (kaernten.ORF.at; 10.7.18)
- Jugend soll für Pflegeberufe interessiert werden(kaernten.ORF.at; 26.4.18)