Mit dem Kajak durch „Kleinvenedig“
Gut eine halbe Stunde dauert die Kajakfahrt auf den Kanälen des Flusses Livenza, die sich quer durch den historischen Stadtkern von Sacile schlängeln. Der Fluss ist die Lebensader der Stadt mit rund 20.000 Einwohnern. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu Venedig wird Sacile oft auch als „Kleinvenedig“ oder „Garten der Serenissima“ bezeichnet.
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Fluss Livenza: Auch unter Kajakfahrern beliebt
Der Fluss Livenza entspringt nicht in den Bergen, wie die meisten anderen Flüsse. Seine Quelle befindet sich gute acht Kilometer von Sacile aus entfernt, am Fuße der Voralpen. „Sein Flussbett aus Kartgestein ist ziemlich breit. Der Lauf erscheint ruhig, aber es gibt auch Stellen mit stärkeren Strömungen. Diese eigenen sich für Kajak-Wettkämpfe, die immer wieder hier stattfinden. Bei der Rundfahrt sieht man immer wieder die Stangen der Tore“, erklärt Marisa Poletto vom Tourismusbüro Sacile.
Am 7. und 8. Oktober werden die italienischen Meisterschaften im Kajak in Sacile ausgetragen. Rundfahrten für Touristen sind noch bis Mitte Oktober und dann wieder im Frühjahr möglich.
Palazzi mit zwei Eingängen
Was bei einer Sightseeingtour vom Wasser, aber auch zu Fuß auffällt: Viele Palazzi in Sacile verfügen über zwei Eingänge. Das hat einen einfachen Grund, erklärt Poletto: „Ganz dem venezianischen Stil entsprechend führt ein Eingang auf die Straße oder Piazza und einer zum Fluss. Das war damals nötig, weil die Leute entweder mit der Kutsche oder mit dem Boot nach Hause fuhren.“
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Große Geschichte der kleinen Stadt
Auf der Piazza del Popolo befindet sich die Loggia, wo das Rathaus von Sacile untergebracht ist. Der Dom von Sacile ist dem Heiligen Nikolaus geweiht. Er wurde zwischen 1474 und 1496 von Beltrame und Vittorio da Como erbaut und beherbergt bedeutende Kunstwerke, darunter gut erhaltene Altartafeln. Mehr als 140 Stufen führen auf den Glockenturm, von wo aus man den Ausblick auf das Umland genießen kann.
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Die Kirche „Santa Maria della pietà“ aus dem Jahr 1611 gilt als Wahrzeichen der Stadt. Im nördlichen Teil der Altstadt liegt der imposante Palazzo Ragazzoni, benannt nach der Venezianischen Familie, die hier einst lebte - mehr dazu in Palazzo Ragazzoni in Sacile.
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Pordenone: Über 1.000 Jahre alter Stadtkern
In der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz Pordenone, deren Name vom Lateinischen „Portus Naonis“ - also Hafen auf dem Naone, wie der Fluss Noncello früher genannt wurde - abgeleitet wird, leben knapp über 51.000 Einwohner.
Sendungshinweis:
„Servus, Srečno, Ciao“, 23.9.17
Das Gebiet rund um die Stadt Pordenone wurde schon vor dem Jahr 1000 bewohnt. Den historischen Stadtkern schmücken Gebäude aus der Gotik, dem Barock und der Renaissance. Man sagt, wer Pordenone besucht, sollte mit der Nase, die zum Himmel schaut, durch die Stadt gehen, damit einem nicht die architektonischen Besonderheiten und die mit bunten, geometrischen Formen verzierten Fassaden der Palazzi entgehen.
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Elena Rustici von der Tourismusinformation in Prodenone sagt: „Auf dem Wappen von Pordenone sieht man eine zum Meer hin geöffnete Türe. Sie steht symbolisch für die Wichtigkeit, die der Fluss Noncello für die Stadt hat. Hier befand sich ein Flusshafen und es lag nahe, dass sich Wirtschafts- und Industriebetriebe in der Umgebung ansiedelten.“
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Historische Verbindung zu Kärnten
Unter anderem auf der Fassade der Casa Vianello, auch „Casa dei Capitani“ - „Haus der Kapitäne“ genannt, ist das österreichische Wappen zu sehen: schon zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert wurde Pordenone von Völkern aus Kärnten und dem heutigen Slowenien bewohnt, den Karantaniern. Ab dem elften Jahrhundert gehörte die Gegend den Habsburgern, später gehörte zum Partarchat von Aquileia und es stand unter der Herrschaft von Venedig.
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Kunstschätze im Palazzo Ricchieri entdecken
Ähnlichkeiten mit der Lagunenstadt gibt es einige in Pordenone: Der Dom von San Marco ist die Hauptkirche und ist dem Schutzheiligen der Stadt geweiht. Sein Glockenturm erinnert an jenen des Markusdoms in Venedig. Gleich daneben befindet sich der Palazzo Ricchieri. Er beherbergt das städische Kunstmuseum, wo neben historischen Holzskulpturen - und Wandverkleidungen auch Teile von Fresken aus dem späten dritten Jahrhundert zu sehen sind. Sie zierten einst die Wände des Palazzo der Adelsfamilie Ricchieri.
Pietro Tropeano, Kulturreferent von Pordenone sagt: „Hier gibt es auch Werke der bekanntesten Künstler unserer Stadt zu sehen - wie zum Beispiel des Pordenone, einem Großmeister aus der Renaissance. Er war ein Zeitgenösse Tizians und anderer wichtiger Künstler.“
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Mit bürgerlichem Namen „Giovanni Antonio de’ Sacchis“ genannt genoss „Il Pordenone“ weithin den Ruf als der größte Maler des Friauls des 16. Jahrhunderts. Aber auch die Werke anderer künstlerischer Vertreter unserer Nachbarregion finden sich im Palazzo Riccheri wieder. Noch bis 22. Oktober ebenfalls dort zu sehen: eine Sonderschau über Fabelwesen, dargestellt von der Künstlerin Nicoletta Costa.