Hilfe für Fledermaus-Babys

Daniela und Claudia Wieser aus Lassendorf bei Klagenfurt haben seit mehreren Wochen zwei Fledermausbabys in Pflege. Die kleinen Findelkinder fielen aus dem Nest und müssen aufgepäppelt werden.

Der Sommer ist die Zeit der Fledermausbabys. Sie leben meist gut geschützt in Wochenstuben und beginnen mit ihrem Flugtraining. Wenn aber ein Flugmanöver nicht ganz so funktioniert, wie es eigentlich soll und sich ein Fledermausbaby verletzt, ist es sehr oft dem Tode geweiht.

Dank der Mitarbeiter von Tierschutzvereinen werden diese Findlinge aufgenommen, gepflegt und wieder freigelassen. Auch Daniela und Claudia Wieser haben seit mehreren Wochen zwei besondere Untermieter: Campinggäste brachten ihnen ein Breitflügel-Fledermausbaby vorbei. Sie fanden es verletzt in einer Wiese am Klopeiner See.

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Gewohnte Umgebung sicherster Zufluchtsort

Fledermaus-Expertin Daniela Wieser gibt zu bedenken, dass nicht jedes Fledermausbaby, das am Boden liegt, auch tatsächlich Hilfe braucht: „Man tut dem Jungtier, wenn es nicht verletzt ist, eigentlich nichts Gutes, wenn man es woanders hinbringt. Es kennt sich dort aus, wo es aufgewachsen ist und es soll auch dort bleiben. Wenn, dann sollte man bis zum Abend warten, etwas Wasser in eine Schüssel geben und diese dann in einer Schachtel platzieren. Man sollte die Schachtel dann auf eine Hausmauer oder auf den Balkon - irgendwo, wo keine Katze dazu kommt - geben. In den meisten Fällen ist es so, dass das Tier dann nach einer halben Stunde selbst wegfliegt.“

Flügel zu klein: Derek kann nicht fliegen

Auch Derek, eine Alpenfledermaus, wird von Claudia und Daniela Wieser gepflegt. All seine Flugversuche scheiterten. Laut Tierarzt hat Derek zu kleine Flügel und wird nie fliegen können. In freier Wildbahn hätte er keine Überlebenschance. Bei seinen Pflegemüttern fand er als Dauerpflegling ein neues Zuhause.

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Derek mit seinen zu kleinen Flügeln

Adoptiveltern immer willkommen

Etwa 30 Freiwillige Mitarbeiter der ARGE Naturschutz oder des KFFÖ, der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung, nehmen sich in Kärnten der verletzten Kleinen an.

Sendungshinweis:

„Kärnten heute“, 8.8.16

Menschliche Adoptiveltern für Fledermäuse sind immer gefragt und willkommen. Die Babys werden mehrmals täglich mit Katzenaufzuchtmilch gefüttert. Mit zarten Bewegungen am Bauch wird die Verdauung angeregt, mit einem Wattestäbchen, sonst macht das die Fledermausmutter mit ihrer Zunge.

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Verdauungsstimulation mit Wattestäbchen

Claudia Wieser: „Man bekommt wirklich mütterliche Gefühle. Es ist wie ein kleines Baby. Ein Fledermausbaby verhält sich ja auch wie ein anderes Baby. Es will Geborgenheit Schutz und Nahrung. Es ist einfach eine schöne Tätigkeit.“

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Fledermaus-Box

Kontakt

Für mögliche Fledermausmeldungen oder Leute die eventuell Lust haben, bei der Pflege von Findlingen zu helfen, steht Daniela Wieser gerne für Auskünfte zur Verfügung. Telefon: 0043/(0)650/3003871

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