Wollige Exoten auch in Kärnten heimisch

Immer wieder wird in der landwirtschaftlichen Tierzucht auf interessante Alternativen gesetzt: Eine Kärntnerin züchtet Alpakas. Sie sind in Südamerika beheimatet, mit dem Kamel verwandt und werden seit jeher der Wolle wegen gehalten.

Im kleinen Ort Matzelsdorf, oberhalb des Millstätter Sees, findet diese außergewöhnliche Tierart, die eigentlich in den südamerikanischen Anden beheimatet ist, offenbar gute Lebensbedingungen vor. Martina Trauntschnig stieg vor rund 14 Jahren in die Alpakazucht ein. Nach dem Erwerb einer kleinen Landwirtschaft suchte sie ein menschenfreundliches, jedoch auch selbstständiges Nutztier. Ihre Wahl fiel auf die Alpakas.

Auch Kärntner Klima geeignet für Alpakas

Trauntschnig: „In Südamerika herrscht eher raues Klima. Es ist kühler, und es gibt nicht so viel Niederschlag. Aber die Alpakas eignen sich auch für unsere Gegend hier: Sie sind sehr genügsam, machen keine Trittschäden - auch nicht im steilen Gelände, weil sie so leicht sind, und gegen die Kälte schützt sie ihre Wolle.“

Ein Offenstall, etwas Heu und hin und wieder getrocknete Brennnesseln zur Versorgung mit Mineralstoffen, mehr ist nicht nötig, um eine zufriedene Herde zu haben. Das Alpaka zählt zur Familie der Neuweltkameliden und ist damit ein entfernter Verwandter des Kamels.

Gelassener Begleiter mit eigenem Rhythmus

Die Tiere werden auch bewegt: „Es ist spannend, wie die Tiere spazieren gehen. Sie haben ihren eigenen Rhythmus. Ich bin eher ein schneller Typ und gehe zackig. Die Tiere aber lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Mensch muss sich anpassen. Man kommt mit ihnen überall hin, aber halt mit ihrer Geschwindigkeit“, so die Alpaka-Züchterin.

Schon vor 3.000 Jahren wurden Alpakas von den Inkas der Wolle wegen gezüchtet. Einmal im Jahr werden die Tiere geschoren, und die Wolle wird zu Decken, Schals und Hauben verarbeitet.

Wolle weich wie das Alpaka-Wesen

Das Alpakavlies ist ein edles Material, das in gewisser Hinsicht selbst der Schaf- und Kaschmirwolle überlegen ist. Trauntschnig: „Sie ist für Allergiker geeignet, denn sie reizt nicht, wie zum Beispiel Schafwolle. Sie hat glatte Fasern. So wie das Wesen des Tieres ist auch seine Wolle.“

Von klein auf an Menschen gewöhnt

Um die Jungtiere von Anfang an an den Menschen zu gewöhnen, ist regelmäßiges Halftertraining angesagt. Damit werden die Tiere zahm und unproblematisch für den Verkauf. Alpakas sind eine originelle Alternative in der Nutztierhaltung.