Ivan Šprajc: Slowenischer Indiana Jones
Schon als Archäologiestudent interessierte sich Ivan Šprajc für die alten mexikanischen bzw. mittelamerikanischen Hochkulturen. Nach dem Studium ging er nach Mexiko, machte dort seinen Doktor und begann im Urwald der Halbinsel Yucatan Überreste dieser 4000 Jahre alten Kultur zu erforschen und zu dokumentieren.
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Seit fast 20 Jahren erforscht er die Biosphäre Calakmul, ein unbesiedeltes Schutzgebiet, im Herzen der Halbinsel. Insgesamt hat Šprajc mit seinem Team seit 1996 an die 80 Maya-Städte entdeckt. Kein anderer Archäologe auf der Welt hat so viele Städte dieser einst mächtigen Hochkultur entdeckt.
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Gefährliche Wege
Der Weg zu den verlorenen bzw. nicht entdeckten Städten ist von tropisch, ausgedehnten Dschungelwäldern geprägt, er ist schwer und sehr gefährlich: „Ja, da sind Tiere, da sind giftige Schlangen, Bienen, Wespen, Insekten, die gefährliche Krankheiten übertragen. Ein weiteres Problem gibt es auf dem Weg zu den Fundorten. Wenn zum Beispiel der Regen zu früh einsetzt, wir haben das jetzt schon zweimal erlebt ... dann kommen wir nur schwer weiter.“
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Nicht nur die Gefahren des Dschungels erschweren die Arbeit, sondern auch die klimatischen Bedingungen, wenn im Mai die Regenzeit einsetzt, dann wird jeder Kilometer zur Qual. Oft sind es wochenlange Torturen bis zur nächsten Entdeckung. Für Ivan Šprajc ist genau das die Faszination der Archäologie:
Sendungshinweis:
Servus, Srečno, Ciao; 16. Mai 2015
„Immer wieder Überraschungen“
Ivan Šprajc: „Besonders aufregend ist die Tatsache zu wissen, dass es dort etwas gibt. Wir wissen aber nicht, was wir finden werden. Erst wenn wir dort sind, wissen wir, was wir entdeckt haben. Es ist immer eine große Überraschung und natürlich auch eine Entschädigung für die Strapazen.“
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Wegen seiner teilweisen Ähnlichkeit mit der bekannten Filmfigur wird Ivan Šprajc von den Medien gerne der „slowenische Indiana Jones“ genannt: „Indiana Jones ist wie ein Archäologe und nicht umkehrt. Er ist eine fiktive Person, uns gibt es wirklich.“
Heute sind es noch Entdeckungen, die der slowenische Archäologe in den letzten Jahren gemacht hat in 20 oder 30 Jahren werden sie vielleicht schon für den Tourismus erschlossen sein.
Buchpräsentation am 20. Mai in Klagenfurt
Der Hermagoras Verlag und Ivan Šprajc laden zur Präsentation des Buches mit dem Titel „Verschollene Städte – archäologische Abenteuer im Land der Maya“. In seinem Buch stellt Šprajc die Ergebnisse seiner 20-jährigen archäologischen Geländeuntersuchungen auf der Halbinsel Yukatan vor. Seine neuesten Entdeckungen Chactun, Tamchen und Lagunita sind Meilensteine in der weltweiten Maya-Foschung. Der Autor gibt Einblicke in das Leben der Maya, der damaligen und heutigen Bevölkerung Mexikos. Fachkundig, aufregend, faszinierend. Die Buchpräsentation ist am Mittwoch, dem 20. Mai, um 19.00 Uhr im Hermagoras Haus am Viktringer Ring 26 in Klagenfurt.