Voltois: Das Dorf der Spangaro

Voltois, ein kleines Dorf in der Carnia, zwischen dem Tagliamento- und dem Lumiei-Tal, ist nicht nur äußerst idyllisch gelegen, sondern hat auch noch eine andere Besonderheit zu bieten: fast alle der rund 35 Einwohner tragen den selben Nachnamen.

Spangaro Einwohner Voltois

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Wenn in Voltois der Briefträger kommt - hat er es schwer.

Name seit 350 Jahren verbreitet

In Voltois gibt es zwar nur noch an die 35 Einwohner - doch fast alle tragen den selben Nachnamen: Spangaro. Vor rund 350 Jahren wurde er erstmals urkundlich erwähnt und geht auf das deutsche Wort „Spange“ zurück. Wahrscheinlich haben ihn Straßenhändler hierher gebracht, die unter anderem auch Verschlüsse und Broschen, also Spangen, verkauften.

Voltois Carnia

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Zu Spitzenzeiten wohnten in Voltois 350 Menschen. Noch im vorigen Jahrhundert waren Großfamilien mit bis zu 30, 40 Mitgliedern die Norm ... kein Wunder also, dass der Nachname Spangaro bis heute so weit verbreitet ist.

Maria Spangaro

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Maria Spangaro

Einfaches Leben bringt Zufriedenheit

Die meisten Valtoiasi sind heute Senioren - einige von ihnen weit über 80. Für sie ist das Geheimnis eines langen, erfüllten Lebens ganz einfach erklärt: „Man muss bescheiden und dankbar bleiben, für alles, was man erleben darf“, so Maria Spangaro.

Seniorinnen vor Wohnhaus Voltois

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Es sind wohl auch die Ruhe, die Gemütlichkeit und der Zusammenhalt der Dorfbewohner, die die besondere Lebensqualität in dem kleinen Bergdorf ausmachen.

Der Weg hinauf ins Dorf ist gesäumt von zahlreichen Bildstöcken, auch „ancone“ genannt. Sie sind wohl ein Zeichen für die Frömmigkeit der Voltoiasi.

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 6. Oktober 2012

Mittelalterliche Dorfstruktur nach wie vor erhalten

Durch die Jahrhunderte hat sich das Dorf seine klassische, mittelalterliche Struktur bewahrt und so gibt es in Voltois noch heute zahlreiche Beispiele für typische karnische Architektur. Das Besondere daran sind die Stiegenaufgänge und Balkone aus Holz, die die Fassaden der Häuser schmücken.

Altes Haus Voltois Carnia

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... dies ist das älteste Haus von Voltois, in dem der bislang älteste Dorfbewohner bis zu seinem 103. Lebensjahr lebte. Alles ist noch so, wie es früher einmal war.

Männer beim Anstoßen mit Wein vor Osteria

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Silvano Spangaro

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Silvano Spangaro

Früher trafen sich alle in der Osteria

Die Osteria war einst ein gut besuchter Treffpunkt der Dorfbewohner.

Silvano Spangaro: „Als Mann war es früher Pflicht, einmal am Tag in der Osteria vorbeizuschauen. Heute gibt es sie ja leider nicht mehr, aber wir versuchen, so oft es geht die ‚guten alten Zeiten‘ aufleben zu lassen.“

Stefano Spangaro

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Stefano Spangaro

„Werde immer einer aus Voltois bleiben“

Diesmal haben die Dorfbewohner allen Grund zum Feiern - Besuch aus der Stadt ist gekommen. Als Kind hat Stefano mit seinen Eltern Voltois verlassen, weil sein Vater Arbeit in Udine gefunden hatte. Die Verbindung zu seinem Heimatort ist jedoch geblieben. „Ich werde immer mit ganzem Herzen einer aus Volois bleiben“, sagt er.

Stefano und Eugenio Spangaro

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So hegt Stefano große Pläne. Er will sein Elternhaus restaurieren und als Quartier für Besucher öffnen. Er hofft, dass dann viele Gäste nach Voltois kommen und sich der Schönheit seiner Heimat erfreuen werden.