Lösung für „Kärntner“ Almen in Italien

Im Gailtal liegen etwa 1.000 Hektar Almflächen auf italienischem Gebiet. Seit 1939 müssen die Almgemeinschaften regelmäßig Pachtverträge erneuern, um die Flächen, die einst zu Österreich gehörten, für ihre Bewirtschaftung zu sichern.

Die Feistritzer Alm im unteren Gailtal wird schon seit jeher von der bäuerlichen Gemeinschaft von Feistritz als Sommerweide für das Vieh genutzt. Die Probleme begannen nach dem ersten Weltkrieg, als nach der Abtrennung des Kanaltales plötzlich 130 Hektar des ehemaligen Grundeigentums auf italienischer Seite lagen.

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Jahrzehnte lang behalf man sich mit Pachtverträgen, die jedoch zeitlich befristet waren und für die Bauern keine befriedigende Lösung sind, so der Obmann der Agrargemeinschaft Feitritz/Gail, Norbert Mörtl.

Norbert Mörtl

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Norbert Mörtl

Mörtl: „Weil es eben nur für fünfzehn Jahre ist, wollen wir endlich für längere Zeit eine Lösung haben mit einem Servitut oder einen Rückkauf. Dann ist es für Generationen unter Dach und Fach. Wir brauchen uns dann nicht mehr fürchten und den Verhandlungen und wie lang es wieder dauert. Das ist unser Ziel und das sollen wir in dieser Periode, in diesen Verhandlungen zu Stande bekommen."

Sechs Almen betroffen

Die Feistritzer Alm ist nur eine von sechs betroffenen Almen mit insgesamt 1080 Hektar Futterfläche auf italienischem Staatsgebiet. Da die Pachtverträge im nächsten Jahr auslaufen, versucht man auf politischer Ebene und mit Unterstützung der Kärntner Agrarbehörde eine Lösung zu finden.

Walter Merlin

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Friedrich Walter Merlin

Sendungshinweis:

Servus, Srečno, Ciao, 15.9.2012

Technischer Leiter der Kärntner Agrarbehörde Friedrich Walter Merlin: „Jetzt ist man bemüht, ein Vertragswerk zu erstellen, das die längerfristige Bewirtschaftung dieser Fläche durch die Gailtaler Agrargemeinschaften sicherstellt. Es ist auch der politische Wille sowohl von Friaul, als auch Kärnten, hier eine langfristige Lösung zu finden, sei es im Rückkauf dieser Flächen.“

Servitut soll ins Grundbuch

Daniel Zelloth ist Obmann der Uggowitzer Almgemeinschaft, die ebenfalls 120 Hektar Eigenfläche in diesem Fall auf österreichischer Seite bewirtschaftet. Die Kanaltaler haben jedoch von Beginn an ein grundbücherlich sichergestelltes Weideservitut auf die Almflächen auf österreichischem Gebiet.

Jetzt hofft man auf eine nachhaltige Lösung noch in diesem Jahr, um die Rechte an den dringend benötigten Futterflächen für die Gailtaler Almgemeinschaften dauerhaft sicherzustellen. An entsprechenden Verträgen wird derzeit grenzübergreifend gearbeitet.

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