Zehn Mal mehr Einsätze für Reptilienzoo

Zwischen April und September läutet im Reptilienzoo Happ mehrmals täglich das Telefon, weil irgendwo in Kärnten ein exotisches Tier einzufangen ist. Seit den Anfängen verzehnfachten sich die Einsätze.

Helga Happ ist beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für Reptilien und Gifttiere. Kein Wunder also, dass sie immer dann gerufen wird, wenn an heimischen Orten exotisch „kreucht und fleucht“. Bis zu 300 Mal rückt Helga Happ den Sommer über aus, um irgendein Tier einzufangen.

Helga Happ

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Helga Happ

Happ: „Mit Kiri hat alles begonnen“

„Mit Kiri hat eigentlich alles begonnen. Kiri, der Königsphython, wurde 1999 beim Sperrmüll in Klagenfurt entdeckt. Wir sind gerufen worden, haben das Tier geborgen, die Leute beruhigt und dieses Tier auch bei uns aufgenommen. Damals ist das noch selten vorgekommen – es war nicht jedermanns Sache, eine Schlange als Haustier zu halten.“

Laut Happ sei es mittlerweile fast so eine Art Modegag, weil Reptilien sehr preisgünstig sind. Viele Leute halten sich ein Reptil.

Schildkröten

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Wasserschildkröten

„Verbotene“ Haus-Tiere

Die Haltung von Tiger-Pythons, grünen Anakondas oder Basilisken- Klapperschlangen ist in Kärnten verboten - allein im Vorjahr landeten dennoch sechs Exemplare dieser Gattungen im Reptilienzoo Happ, weil die Tiere entweder ausgesetzt oder beschlagnahmt wurden.

Reptilien immer öfter als Haustier

Innerhalb eines Jahres kommt da schon einiges zusammen: Um die 80 Schmuckschildkröten, fünf Vogelspinnen und mehrere Tiger-Pythons etwa – um nur eine Auswahl zu nennen - die dann auch eine neue Heimstatt suchen.

Den Reptilien-Zoo gibt es seit 35 Jahren. Dass er irgendwann auch Auffangstation für ausgesetzte und ausgerissene Exoten wird, war am Anfang nicht klar. Heute wählen viel mehr Menschen als früher ein Reptil zum Haustier.

Reptilienzoo Terrarien

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Terrarien im Reptilienzoo

Die Tiere sind preisgünstiger zu haben als früher, trotzdem würden viele Besitzer irgendwann feststellen, dass es ist doch nicht ganz so einfach sei, mit so einem Tier zu leben, so Helga Happ.

Land zu Beitragszahlung verpflichtet

Das Land ist laut Österreichischem Tierschutzgesetz verpflichtet, einen Beitrag an den Reptilienzoo zu zahlen.

Sendungshinweis

„Kärnten heute“, Sendung vom 6. September 2011

Nicht alle Tiere, die in den letzten Monaten neu dazugekommen sind, können auch bleiben - es herrscht Platzmangel. Deshalb wird mit anderen Zoos getauscht und auch an Privatpersonen verschenkt, so Happ.

Happp: „Es gibt im Burgenland einen neuen Reptilienzoo, der sich bereit erklärt hat einen Teil zu nehmen. Es gibt private Tierhalter, die Wasserschildkrötenteiche haben und gern noch einige Tiere aufnehmen würden. Diese muss ich jetzt kontaktieren“.

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