St. Veit: Weiter warten auf Kassengynäkologen
Seit es in St. Veit keinen Kassenfrauenarzt mehr gibt, häufen sich bei Wahlärztinnen in der Stadt die Anfragen. Auf Nachfrage des ORF Kärnten zeigt sich, dass sich in einer Praxis die Wartezeit von zwei auf vier bis fünf Wochen mehr als verdoppelt hat. Ein anderer Frauenarzt in der Region kann bereits keine zusätzlichen Patientinnen mehr aufnehmen.
„Nachdenkfrist“ soll verkürzt werden
Bei der Kärntner Gebietskrankenkasse kennt man das Problem und sucht nach einem Arzt, der möglichst rasch den Posten übernehmen kann, so Bereichsdirektorin Helgard Kerschbaumer.
Laut Kerschbaumer würden sich die möglichen Kandidaten sehr lange mit einer Entscheidung Zeit lassen. Aus rechtlicher Sicht müsse eine Stelle innherhalb von sechs Monaten nachbesetzt werden. Das bedeutet, die Nachfolgeordination muss innerhalb von sechs Monaten eröffnet werden.
„Täglich wird mit den möglichen Bewerbern telefoniert die Dramatik der Situation klargemacht. Eine rasche Entscheidung muss getroffen werden. Wir sind dabei, mit der Ärztekammer zu verhandeln, dass Ärzte sich längstens innerhalb eines Monats entscheiden müssen, ob sie die Stelle annehmen oder nicht“, so Kerschbaumer.
Notfallpatienten haben Vorrang
Das Krankenhaus sei bereit, schwangere Frauen zu betreuen, weil sie auf eine kontinuierliche Behandlung angewiesen seien. Laut Kerschbaumer könne so das Ärgste verhindert werden: „Ansonsten haben Frauen momentan keine andere Möglichkeit, als zu einem Wahlarzt zu gehen. Die Rechnungen können bei der GKK für eine Kostenrückerstattung eingereicht werden." Man bekomme aber meist nicht den ganzen Betrag rückerstattet, sondern nur 80 Prozent des Vertragstarifes.