Weihnachten zwischen Armut und Kaufrausch
350 Euro gibt jeder Österreicher nach einer Untersuchung zu Weihnachten für Geschenke aus. Nicht nur der klassische Handel profitiert, auch etwa die Weltläden mit ihren fair gehandelten Produkten haben jetzt ihre umsatzstärkste Zeit. Rosi Pichler-Taumberger vom Weltladen Klagenfurt sagte, das hänge damit zusammen, dass zu Weihnachten der Gedanke des Etwas Gutes zu tun, zähle.
Sendungshinweis:
Kärnten heute Streitkultur; 30. November 2015
Müssen niedrigste Preise sein?
Einen Boom verzeichnen aber auch Diskonter mit niedrigsten Preisen für Textilien und mehr. Der Soziologe und Konsumforscher Dieter Bögenhold meinte, man wisse, dass das nicht so funktionieren könne. Der Konsument sei aufgefordert, sich zu überlegen, ob das sein müsse. Das sei auch eine Frage der Wertmaßstäbe, der Schule, der Gesellschaft.
Immer mehr wird über das Internet eingekauft. das muss der Handel zur Kenntnis nehmen. Einen Wunsch an den Konsumenten formulierte der Spartenobmann für den Handel, Raimund Haberl: „Wenn man schon online einkauft, dann bitte von einem inländischen Händler. Die großen Anbieter sitzen in England oder Irland oder sonst wo, da hat der eigene Staat nichts davon.“
Online und Geschäft verknüpfen
Auch Traditionshäuser wie das Modehaus Grüner in Klagenfurt verknüpfen längst das klassische Shoppen mit dem Onlinekauf. Gregor Grüner, man könne online gustieren und dann im Geschäft kaufen, oder umgekehrt.
Die Weihnachtseinkäuf sind aber für ärmere Personengruppen, wie alleinerziehende Mütter, oft große Belastung, sagte Christian Eile von der Caritas: „Nach Weihnachten kommen die Menschen, weil sie sich übernommen haben und zuviel Geld ausgegeben haben.“ Positiv vermerkt Eile, dass es zunehmend gelinge, frische Nahrungsmittel, die früher von Handelsketten weggeworfen wurden, an notleidende Menschen zu verteilen.