Seebühne: Eventmanager droht mit Klage

Die Zukunft der Klagenfurter Seebühne war am 10. Februar Thema der „Radio Kärnten Streitkultur“. Ein Eventmanager, der für heuer ein Konzert auf der Seebühne plant, sagte, er will die Messe klagen, sollte die Bühne verschrottet werden.

Rund zehn Millionen Euro gab die Öffentlichkeit bis dato für die Seebühne aus. Ende des vergangenen Jahres entschied sich die Landesregierung angesichts der maroden Landeskasse, das Projekt Seebühne zu beenden. Der Vertrag mit den Kärntner Messen als Betreiber wurde gekündigt. Bis zuletzt wurde ein Verkauf der Bühne an einen privaten Veranstalter in Erwägung gezogen. Ein Bieterverfahren mit vier Interessenten endete allerdings ohne Ergebnis.

Nun scheint das Ende der Seebühne besiegelt. Veranstalter Wolfgang Kudler von „Kärnten Event“ will das so nicht hinnehmen. Im Juni des Vorjahres wurde ihm von den Kärntner Messen diesen Sommer ein Veranstaltungstermin auf der Seebühne zugesagt. 750 Tickets habe er für ein Konzert des Nockalmquintetts bereits verkauft. Wenn die Bühne verschrottet wird und das Konzert nicht stattfinden könne, dann werde er rechtliche Schritte gegen die Kärntner Messe einleiten, sagte er in der „Radio Kärnten Streitkultur“. „Das kann nicht sei, wie hier mit der Kärntner Wirtschaft und ehrlichen Betrieben umgegangen wird“, kritisierte Kudler.

Land weiter für Abriss

Der zuständige Kulturlandesrat Wolfgang Waldner (ÖVP) wurde zwar in die „Streitkultur“ eingeladen, er sagte aber kurzfristig wegen einer Erkrankung ab. Die Seebühne als Kulturprojekt sei gescheitert, sagt Landtagsabgeordneter Markus Malle vom ÖVP-Wirtschaftsbund, der Waldner vertrat. Millionen seien ohne Nachhaltigkeit investiert worden, man müsse nun den Mut zum Ende des Projektes haben.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagsjournal,
11. Februar 2014

Rückendeckung bekommt die Landesregierung von Klagenfurts Stadt-SPÖ, vertreten durch Vizebürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz: „Nachdem Millionen von Steuergeldern in die Ostbucht versenkt wurden, müssen wir einen klaren Schlussstrich ziehen.“ Die Wörthersee-Ostbucht sei das „Filetstück der Stadt“, sie müsse für die Bevölkerung als Naherholungsgebiet erhalten bleiben.

Letzte Gesprächsrunde im Februar

Klagenfurts FPÖ-Vizebürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Kärntner Messen, Albert Gunzer, ist einer der wenigen Politiker, die die Seebühne am Leben erhalten wollen. Er werde weiter dafür kämpfen, dass die für heuer auf der Seebühne geplanten Veranstaltungen stattfinden können, sagte er. Er wehre sich massiv dagegen, die Bühne mit Steuergeld zu versenken.

Der 18. Februar könnte der Schicksalstag für die Seebühne werden. Da verhandeln Land, Stadt und Kärntner Messen vermutlich ein letztes Mal über die Zukunft der Bühne. Für Land und Wirtschaftskammer ist das Schicksal der Bühne allerdings besiegelt. Die Wirtschaftskammer ist gemeinsam mit Stadt und Land Eigentümer der Kärntner Messen, die wiederum seit dem Vorjahr Seebühnen-Eigentümer ist. Land und Wirtschaftskammer haben im Messe-Aufsichtsrat gemeinsam die nötige Mehrheit, um das Ende der Seebühne zu beschließen – mehr dazu in WK: Ende der Seebühne besiegelt.

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