Experten warnen vor Zunahme von COPD

Am Dienstag war Welt-COPD-Tag. Es handelt sich um eine chronische Lungenerkrankung, die besonders oft bei Rauchern auftritt und vielfach zum Tod führt. Experten warnen, dass COPD in zehn Jahren Todesursache Nummer eins in Österreich werden könnte.

Chronischer Husten und akute Atemnot schon bei leichten körperlichen Anstrengungen können erste Anzeichen für die chronische obstruktive Lungenerkrankung - kurz COPD - sein. 60.000 Kärntner leiden daran, jeder dritte davon ist Raucher. Bei Annelies Weil wurde vor 15 Jahren COPD diagnostiziert. Seither ist sie ständig von zusätzlichem Sauerstoff abhängig - eine große Einschränkung für ihren Alltag.

„Ich schaue anderen beim Leben zu“

Annelies Weil: „Ich habe immer gerne getanzt und Bewegung gemacht. Das musste ich ändern. Jetzt spiele ich Karten. Es ist manchmal schon auch schwer. Wenn man keine Luft bekommt ist man schon manchmal deprimiert. Dann muss man sich zusammennehmen und aufraffen. Natürlich muss man sein Leben ändern. Man kann viele Dinge nicht mehr tun und man muss sich umorientieren, sonst sieht man den anderen nur mehr beim Leben zu.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Journal, 20.11.2013

COPD ist keine Krankheit, die nur ältere Menschen betrifft, so Primarius Christian Geltner, Vorstand der Lungenabteilung am Klinikum Klagenfurt: „Natürlich werden die Menschen alt damit, keine Frage. Aber es ist oft eine Krankheit, die schon früh auftritt - mit Ende 30, 40. Sie ist dann oft schon sehr fortgeschritten. Man denkt nicht gleich daran, hat vielleicht ein bisschen weniger Kondition und schnauft etwas mehr. Das kann zwar auch andere Gründe haben, aber bis es wirklich zur Diagnose kommt, vergeht oft wertvolle Zeit. Spätschäden lassen sich dann nicht mehr wirklich reparieren, sondern es kann nur das Bestehende erhalten werden - mit sehr viel Aufwand, wie mit Medikamenten, Inhalationen oder Rehabilitation.“

Organismus chronisch entzündet

COPD verursacht aufgrund des ständig vorhandenen Reizes in den Bronchien und in der Lunge eine chronische Entzündung des gesamten Organismus. Krankheiten wie Herzkranzgefäßverkalkung (Herzinfarkt, Angina pectoris), Diabetes (Zuckerkrankheit), Osteoporose (Knochenschwund), Muskelschwund, Arterienverkalkung und Niereninsuffizienz werden dadurch ausgelöst und verstärkt.

Hohe Dunkelziffer

COPD kann also gestoppt werden, sofern die Krankheit in einem frühen Stadium diagnostiziert wird. Das große Problem dabei: Viele Patienten wissen nicht, dass sie an COPD leiden. In Kärnten etwa sind 60.000 Menschen erkrankt, nur die Hälfte davon ist diagnostiziert. Auslöser für die Krankheit ist zwar meist das Rauchen - aber nicht nur - schuld daran können aber auch Passivrauchen und Umweltverschmutzung sein.

Informationen für Betroffene

Die Selbsthilfegruppe COPD trifft sich jeden 4. Dienstag im Monat um 14.30 Uhr in den Seminarräumen der Neurologie im LKH Villach, Kontaktperson: Irene Hainsching, Telefonnummer: 0664/33 77 365, E-MAIL: irene.hainsching@aon.at

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