Hunde als Fotomodels

Die Klagenfurter Fotografin Sabine Biedermann hat in der Mailänder Modeszene Karriere gemacht, so hat sie Models für Zeitschriften wie „Vogue“ oder „Cosmopolitan“ abgelichtet. Nun hat sie sich auf Hunde spezialisiert – ein lukratives Geschäft.

Haustiere bekommen Weihnachtsgeschenke, Feinschmecker-Essen und werden auf eigenen Friedhöfen bestattet. Für ihre Vierbeiner tun so manche Zweibeiner alles. Manche buchen für ihren Hund sogar eine Fotosession.

Zeitungsaussschnitt "Vogue" mit Hund am Cover - Fotoshooting von Sabine Biedermann

Vogue

Viele der Bilder von Sabine Biedermann sind in zahlreichen internationalen Hochglanzmagazinen, wie etwa Vanity Fair, Glamour, Cosmopolitan, Vogue Sposa, erschienen.

Wer glaubt, dass in seinem Hund nicht nur eine liebenswerte Persönlichkeit steckt, sondern auch ein gewisses Talent als Model, hatte vor kurzem die in Klagenfurt Gelegenheit, seinen Liebling von der international tätigen Modefotografin Sabine Biedermann ablichten zu lassen.

Von der Mode- zur Hundefotografin

Die Klagenfurterin arbeitet seit 15 Jahren erfolgreich in verschiedenen Modemetropolen. So hat sie zum Beispiel in Mailand Karriere gemacht und lebt jetzt mit Mann und drei Kindern in der Schweiz.

Früher hatte sie internationale Model-Prominenz vor ihrer Linse. Vor einiger Zeit ist sie im wahrsten Sinne des Wortes auf den Hund gekommen: „Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Hunde und habe irgendwie in Mailand beim Herumspazieren bemerkt, dass sehr viele Geschäftsleute ihre Hunde in ihren Geschäften haben. Ich habe dann damit begonnen, sie zu fotografieren und daraus ist eine Sucht geworden.“

Hund als Model

Riccio/Sabine Biedermann

Es sei zwar nicht immer einfach, neue tierische Modelle zu finden, „aber man entwickelt die richtige Nase dafür und es passiert viel durch Mundpropaganda“, so Biedermann.

„Puffy“ besitzt wahre Modelqualitäten

Für ein ungewöhnliches Fotoshooting ist sie nun wieder einmal in ihre alte Heimat Kärnten zurückgekehrt. In Klagenfurt hatte sie ein bezauberndes Model namens „Puffy“ vor der Linse. Das Frauchen des weißen Fellknäuls ist die Klagenfurter Schauspielerin Hanne Rohrer, die derzeit am Stadttheater in „My Fair Lady“ auf der Bühne steht. Auch Puffy hat bereits Bühnenerfahrung. „In Bozen ist er mit mir auf die Bühne gekommen. Ich hatte einen Monolog und musste erzählen, wie alleine ich bin und dass ich niemanden habe und es war meine Idee, dass Puffy vor mir sitzt und ich meine traurige Geschichte meinem Hund erzähle. Der Puffy saß also ganz ruhig vor mir und hörte mir zu. Er hatte drei Auftritte“, erzählt die stolze Besitzerin. Sie wollte sein besonderes Aussehen für die Nachwelt festhalten und entschloss sich aus diesem Grund zu einem Fototermin mit ihrem Vierbeiner. „Ich finde, er ist so witzig, weil er auch so lange Ohren hat.“

Hund "Puffy" beim Fotoshooting

: Riccio/Sabine Biedermann

Der Chihuhua-Mischling „Puffy“ bei seinem ersten Fotoshooting.

Kleine Missgeschicke nicht ausgeschlossen

Walter Elsner musste sein Fotostudio „Riccio“ für die tierischen Models ein wenig adaptieren: „Der Hintergrund bleibt gleich. Mit großen Hunden kann man fast so arbeiten, wie mit Menschen. Aber bei kleinen Hunden muss man die Lampen abkleben und sehen, dass man es auf die Größe des Hundes anpasst.“

Die vierbeinigen Models werden mit Leckerlis und frischem Wasser bei Laune gehalten. Da kann schon einmal ein kleines „Malheur“ passieren. „Wir füttern die Tiere ja während des Shootings und einer der Hunde musste sich schon einmal übergeben. Ihm war wohl der Stress zu groß. Normal passiert ihnen aber nichts“, erzählt Elsner.

„Puffy“ beherrscht das Posing perfekt

Das Nachwuchsmodel zeigte sich auch vor dem Fotoapparat talentiert. Er saß und sprang auf Kommando und ließ sich nicht einmal durch die Windmaschine aus der Ruhe bringen.

Sendungshinweis: „Radio Kärnten Family“, 20.12.11

Vielleicht liegt das aber auch an der bereits zehnjährigen Erfahrung, die die Fotografin mit Hundefotografie hat.

Hund "Puffy" beim Fotoshooting

: Riccio/Sabine Biedermann

Der Unterschied zwischen der Hunde- und Menschenfotografie bestehe zunächst darin, dass erstere spontaner sei und man ohne Kommandos auskommen müsse. „Es gibt Hunde, die vielleicht am Anfang etwas ängstlich sind und Hunde, die man erste auf das Set einstimmen muss. Es gibt aber auch ganz freche Hunde, mit denen alles nach fünf Minuten im Kasten ist. Man muss sich wirklich auf den Hund einstellen. Sie machen nichts auf Kommando - so wie Kinder ungefähr“, so die Fotografin.