So kalt war es zuletzt vor 30 Jahren
Kaltlufteinbrüche kommen im Mai in Kärnten immer wieder vor. Das aktuelle Ereignis sei aber doch eher ungewöhnlich, so Gerhard Hohenwarter von der ZAMG in Klagenfurt. Im Stundentakt meldeten sich Obstbauern aus dem ganzen Land bei der Wetterwarte in Klagenfurt, um genaueres über die zu erwartenden Temperaturen zu erfahren. Durch den Froost droht ein massiver Ernteausfall.
Sarah Dovjak
Besonders im Westen wird es kalt
Wirklich beruhigende Nachrichten gab es von der Wetterwarte für die besorgten Bauern nicht. „Besonders im Westen, wo es jetzt schon auflockert, könnte es in der Nacht zum Dienstag kalt werden“, so Hohenwarter. Bis zu minus fünf Grad werden in Oberkärnten erwartet.
„Nach Osten hin bleibt die Luft noch etwas feuchter, aber auch im Lavanttaler Becken und im Raum Klagenfurt könnte es Minusgrade geben.“ Damit wäre das eine der kältesten Mainächte seit 30 Jahren. „Zuletzt hatte es im Mai 1989 flächendeckend Minusgrade“, sagte Hohenwarter.
Elvira Lanner
Neuerlicher Kälteeinbruch am Wochenende
Schuld an der derzeitigen Wetterlage ist ein sehr kräftiges Tief über Nordeuropa, das kalte Luft Richtung Süden schaufelt. Und an dieser Großwetterlage sollte sich auch in den kommenden Tagen wenig ändern. Während der Woche werde es wechselhaft sein, mit vielen Wolken und einigen Regenfällen.
„Für das kommende Wochenende ist aber ein neuerlicher Kälteeinbruch zu erwarten, ob es auch wieder Minusgrade gibt, ist noch offen“, so Hohenwarter. Die Frühlingspause geht damit also in die Verlängerung.
Othmar Oberluggauer
Viele Obstbäume blühen
Die Obst- und Weinbauern fürchten wegen des Kälteeinbruchs um ihre Ernte, da viele Bäume, Sträucher und Weinreben in der Blüte stehen. Beim Kälteeinbruch vor zwei Jahren im April schützten sich die Weinbauern unter anderem mit Kerzen vor dem Frost, mehr dazu in Landwirte kämpfen mit Feuer gegen Frost.
ORF
Wein am Sternberg von Minustemperaturen bedroht
In Sternberg, hoch oberhalb von Wernberg wird es bis Dienstagfrüh um 6.00 Uhr, deutliche Minusgrade haben. Das bedeutet für die Winzerfamilie Egger und ihre Helfer, eine schlaflose Nacht. Alle Kräfte müssen mobilisiert werden, um das Schlimmste zu verhindern.
ORF
Kerzen können Temperaturen um zwei Grad anheben
Hunderte Paraffinkerzen werden aufgestellt, der Rauch als einzig möglicher Schutzschirm gegen den drohenden Frost. Bis zu zwei Grad kann die Temperatur mit diesen Paraffinkerzen angehoben werden. Ob das ausreicht, weiß man erst hinterher. Alexander Egger vom Weinbaubetrieb Sternberg sagte, es gehe darum, die Temperatur um Null Grad zu halten, damit die Triebe nicht erfrieren.
ORF
Auch im Heidelbeerland der Familie Matschnig in Ebenthal tickt die Uhr. 1.000 Paraffinkerzen wurden hier für 13.000 Heidelbeerstauden aufgestellt.