So steht es um Brandschutz in Kärntner Kirchen

Der Brand der Kathedrale Notre Dame in Paris macht weltweit betroffen. Dieser Großbrand wirft die Frage auf, ob es Brandschutzpläne für die Kärntner Dome gibt. Laut Experten müsse diesbezüglich nachgebessert werden. Der Blitzschutz funktioniere aber schon jetzt gut.

Ruprecht Obernosterer, Leiter der Bauabteilung in der Diözese Gurk-Klagenfurt, sagt, es müssten unterschiedliche Risikoarten unterschieden werden. Grundsätzlich funktioniere in den Kärntner Kirchen der Blitzschutz gut. Er werde auch regelmäßig und den gesetzlichen Vorschriften entsprechend überprüft.

Domkirche Klagenfurt

Pressestelle Assam

Klagenfurter Domkirche

Der Zustand der Kirchen sei gewachsen. "Jede gesetzliche Änderung, die es für normale Gebäude gibt, würde ihnen jeglichen Charme nehmen: „Sie würden ganz anders ausschauen.“ Dennoch werde laufend an den Objekten gearbeitet und es würden regelmäßig Verbesserungen durchgeführt. Im Zuge von Innenrestaurierungen werde auch der Zustand der Elektroinstallationen überprüft und ob sie noch den heutigen Standards entsprechen. Brandmelder gebe es in den Kirchen damals.

Gurker Dom

ORF/Petra Haas

Gurker Dom

Absprachen mit Feuerwehren geplant

Laut Ruprecht Obernosterer von der Diözese seien Löscharbeiten im Brandfall ein „heikles Thema“: „In meiner Zeit - das ist jetzt seit drei Jahren - haben wir noch keine Übungen oder Besprechungen mit Feuerwehren durchgeführt.“ Dies nachzuholen sei sinnvoll, um Einsatzpunkte für die Feuerwehr und Risiken in den Kirchen durchzubesprechen: „Das betrifft technische Einbauten und Elektroinstallationen, sowie die Kerzenständer. Das ist eine laufende Tätigkeit. Wo veraltete Installationen sind werden wir von uns aus aktiv.“

Feuerwehr St. Veit übt Schutz historischer Bauten

Während die Diözese noch Nachholbedarf bei Feuerwehr-Übungen sieht, betont die Bezirksfeuerwehr St. Veit/Glan, es werde regelmäßig der Schutz historischer Bauten geübt. So auch rund um den Gurker Dom, sagt der örtliche Feuerwehrkommandant Norbert Gigacher. Dabei sei erfasst worden, in wie weit die Einsatzkräfte in der Lage seien, solche Brände zu kontrollieren: „Wie wir in Notre Dame sehen, ist es kaum möglich, beim Erstangriff und bei den Erstmaßnahmen das sofort in den Griff zu bekommen.“

In solchen Fällen sei einer der ersten Schritte, den Dom nach Personen abzusuchen und danach kunsthistorisch wichtige Objekte heraus zu bekommen. Außerdem werde Bezirksalarm gegeben. In weiterer Folge wäre dann erst eine Brandbekämpfung möglich. Im Fall des angrenzenden JUFA-Hotels müsse das Gelände mit Hilfe der anderen Feuerwehren abgeriegelt werden, so Gigacher.

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